FJ-Bahn: Mehr Verbindungen, Modernisierung & zweites Gleis

Erstellt am 27. März 2023 | 18:00
Lesezeit: 3 Min
Leonore Gewessler Martin Kupka
Leonore Gewessler und Martin Kupka haben einander am Montag getroffen und das Abkommen unterzeichnet.
Foto: BMKCajetan Perwein
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Klimaschutzministerin Leonore Gewessler und Amtskollege Martin Kupka aus Tschechien haben ein Abkommen zum Bahnausbau in der Region „Silva Nortica“ abgeschlossen. Es sieht einen grenzüberschreitenden Ausbau der Franz-Josefs-Bahn von Wien über Gmünd bis Prag und Pilsen vor, wie das Kabinett der Ministerin in einer Aussendung mitteilt.

Seit Dezember verkehrt der „Silva Nortica“ als Direktverbindungen zwischen Wien Franz-Josefs-Bahnhof über Gmünd nach Prag. Die Anzahl der Verbindung soll künftig erhöht werden. Mittelfristig ist demnach auch ein abgestimmter Ausbau der Bahninfrastruktur in Österreich und Tschechien vorgesehen: Anhebungen der Streckengeschwindigkeit beiderseits der Staatsgrenze, selektiv zweigleisige Ausbauten, Modernisierung der Sicherungstechnik.

In der Tschechischen Republik gibt es aktuell einen noch nicht elektrifizierten Abschnitt der Strecke, der elektrifiziert werden soll. DieFahrtzeit von Wien nach Prag über die Franz-Josefs-Bahn soll so von derzeit 5:10 Stunden um zirka 40 Minuten auf in etwa 4:30 Stunden bis voraussichtlich 2029 gesenkt werden.

Gewessler: „Öffentlichen Verkehr nachhaltig stärken“

„Die Franz-Josefs-Bahn ist für viele Menschen in der Region eine wichtige Verbindung, um klimaschonend und komfortabel zu reisen“, wird Klimaschutzministerin Leonore Gewessler in der Aussendung zitiert: „Umso wichtiger ist der grenzüberschreitende Ausbau von Wien nach Prag, den wir nun gemeinsam mit Tschechien vereinbart haben. Es geht darum, den öffentlichen Verkehr nachhaltig zu stärken und den Menschen eine moderne Infrastruktur und ein attraktives Angebot zu bieten. So gelingt die Klimawende.“

Verkehrsminister Martin Kupka: „Die Modernisierung dieser Strecke ist auch der Schlüssel für die direkte Anbindung wichtiger regionaler Zentren wie Tulln in Österreich oder die tschechischen Städte Třeboň und Tábor. Fahrgäste aus diesen Städten können sich ab dem kommenden Jahr auf Verbindungen täglich mit zwei Zügen pro Richtung freuen.“

Auch Direktverbindungen nach Pilsen geplant

Angedacht ist auch, direkte Züge von Wien nach Pilsen zu führen. Voraussetzung dafür ist in Tschechien ein Ausbau der Strecke Budweis – Pilsen und des Knotens Budweis. Diese Ausbauten sollen bis 2032 abgeschlossen sein. Die Fahrzeit vom Franz-Josefs-Bahnhof nach Pilsen könnte so um rund 50 Minuten auf etwa 4:45 Stunden reduziert werden.

Die neue Vereinbarung ist Teil eines Gesamtkonzeptes für den Ausbau der Schiene zwischen Österreich und Tschechien. Die Relation Wien – Brünn – Prag stellt die internationale Hauptachse dar und wird künftig im Zuge der „Via Vindobona“ zur Hochgeschwindigkeitsstrecke ausgebaut. Die Verbindung über die Franz-Josefs-Bahn erfahre als regionale Achse künftig eine deutliche grenzüberschreitende Stärkung, wird seitens des Ministeriums betont.

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