Kein Fremdverschulden: Ahnungslos neben Toter (51) gelebt

Eine Frau mittleren Alters verstirbt in ihrer Wohnung, über viele Stunden hinweg völlig unbemerkt von ihrem schwer desorientierten Gatten. Gerüchte über einen solchen Vorfall in der vergangenen Woche in einem Alkoholiker-Haushalt in der Gmünder Neustadt werden von der Polizei auf NÖN-Nachfrage bestätigt. Von einem Gewaltverbrechen wird hier allerdings nicht ausgegangen.
Bezirkspolizei-Kommandant Wilfried Brocks spricht von einem „leider sehr dramatischen Fall, der auch für die Ermittler fordernd war. Sowas sehen auch sie nicht alle Tage.“ Die 51-Jährige dürfte zumindest schon am Tag vor dem Eintreffen der von einem besorgten Angehörigen alarmierten Rettungskräfte gestorben sein, die Polizei wurde nachverständigt.
Es habe auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Ermittlungen und Zeugenvernehmungen gegeben, sagt Brocks: Das Obduktions-Ergebnis habe den Eindruck eines natürlichen Todes jedoch bestätigt, auch der Verdacht einer Unterlassung habe sich angesichts des Maßes der Beeinträchtigung des Partners nicht erhärtet. Daher dementiert der Bezirkspolizei-Chef auch Gerüchte über eine angebliche Untersuchungshaft – der Gmünder sei wegen seines Zustandes in stationärer Behandlung.
Erzählt wird, er sei beim Eintreffen der Einsatzkräfte nichts ahnend neben der Toten auf der Couch gesessen.