„Das Leben an der Grenze“: Kurzfilm wurde in Hirschbach präsentiert

Erstellt am 28. Mai 2023 | 20:00
Lesezeit: 3 Min
Kurzfilm „Das Leben an der Grenze“
Der Kurzfilm „Das Leben an der Grenze“ wurde von der Waldviertel Akademie in Hirschbach erstmals gezeigt. Im Bild: Projektleiterin Gabriele Rochla und Vorsitzender Thomas Arthaber von der Waldviertel Akademie, Willi Lehner (Kulturvernetzung NÖ), Historikerin Hildegard Schmoller, Brigitte Temper-Samhaber, Thomas Samhaber, Filmemacher Christian Pfabigan.
Foto: Brigitte Kögler
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Zum Motto „Randerscheinungen“ des Waldviertelfestivals 2023 passend, präsentierte die Waldviertel Akademie am 25. Mai den Kurzfilm „Das Leben an der Grenze“.

Das Waldviertelfestival steht heuer unter dem Motto „Randerscheinungen“. In diesem Rahmen produzierte Filmemacher Christian Pfabigan den Kurzfilm „Das Leben an der Grenze“, den die Waldviertel Akademie in der Kulturwerkstatt Hirschbach erstmals präsentierte.
Der Film zeigt Bilder aus der Grenzregion – bei den per Drohne gemachten Aufnahmen aus der Luft lässt sich die Staatsgrenze wegen der großen Unterschiede in der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung deutlich erkennen – und Interviews mit fünf Personen, die sich seit Jahrzehnten für den Aufbau der Nachbarschaft und grenzüberschreitenden Austausch engagieren.
Im Anschluss sprach Thomas Samhaber mit der Historikerin Hildegard Schmoller über unterschiedliche Erfahrungen der Bewohner diesseits und jenseits der österreichisch-tschechischen Grenze.

Fünf Personen erzählen über Erfahrungen und Entwicklungen

Über ihre Gedanken, wie es knapp 35 Jahre nach Fall des Eisernen Vorhangs um die Berührungspunkte zwischen den Menschen steht, sprachen Jan Mužak – baute mit seiner Familie das ehemalige Schloss Dobrohoř/Ebergersch in Staré Město zu einem Kulturzentrum aus, Peter Coreth – Gründer des Museum Humanum im Gutshof von Fratres, Franz Illetschko aus Brand – Obmann des Vereins für die Rettung der Kirche in Zuggers sowie Brigitte Temper-Samhaber und Thomas Samhaber – betreiben eine Agentur für Regionalentwicklung und organisieren seit 2004 das internationale Kulturfestival Übergänge / Přechody.

Kurzfilm „Das Leben an der Grenze“
Nach der Film-Präsentation sprach Thomas Samhaber mit Historikerin Hildegard Schmoller, die Expertin des österreichisch-tschechischen Grenzraumes ist.
Foto: Brigitte Kögler

Die Historikerin Hildegard Schmoller ist Co-Autorin des Buches „Nachbarn. Ein österreichisch-tschechisches Geschichtsbuch“. Sie ging im Gespräch mit Thomas Samhaber auf die unterschiedlichen Erfahrungen der Menschen in den beiden Staaten in den letzten Jahrzehnten ein. Leider sei die Sprache nach wie vor eine Barriere, wegen der so mancher Österreicher nicht über die Grenze fahren würde.
Viele Bewohner der Grenzregion hätten aber ihr Freizeitverhalten geändert, sind etwa mit dem Rad unterwegs und haben weniger Schwellenängste, Kulturveranstaltungen und Museen beim Nachbarn zu besuchen. Die Begegnungen fänden mittlerweile auf Augenhöhe statt. Hier strich Samhaber die Bedeutung der EU-Förderungen für die gemeinsame Umsetzung von Projekten hervor.

Der Film „Das Leben an der Grenze“ mit tschechischen Untertiteln wird am 1. Juni in Slavonice in Tschechien ein weiteres Mal gezeigt, im Anschluss diskutiert Thomas Samhaber mit dem Historiker Niklas Perzi darüber. Die Veranstaltung wird auf Deutsch abgehalten und simultan ins Tschechische übersetzt.