Tierpark Haag: Diskussion wegen einem Euro mehr

Die Eintrittspreise für den Tierpark und die Errichtung des neuen Gemeinschaftsgeheges für Bären und Wölfe beschäftigten den Gemeinderat in der Sitzung am vergangenen Mittwoch. Wie schon in den vergangenen Jahren sorgte die Preisanpassung bei den Eintrittspreisen für Diskussionen und Ablehnung bei SPÖ und „Liste für Haag“.
Diskutierte man im Vorjahr über die Preiserhöhung bei den Jahreskarten um fünf Euro, so stand diesmal die Preisanpassung bei den Einzeleintritten für Erwachsene zur Diskussion. Konkret sollte der Preis von 12 auf 13 Euro angehoben werden. Und dieser eine Euro stieß bei der Opposition auf wenig Gegenliebe. SPÖ und „Liste für Haag“ mit Ausnahme von Bianca Mayrhofer stimmten letztendlich gegen die Erhöhung.
Johann Koglers Argumente stießen auf taube Ohren

Dabei hatte Tierpark-Stadtrat Johann Kogler zuvor alles versucht, um dem Gemeinderat die moderate Preisanpassung schmackhaft zu machen. „Die allgemeine Teuerung schlägt sich auch auf den Tierparkbetrieb nieder. Die Löhne für die Mitarbeiter werden um sechs bis acht Prozent steigen, die Futterkosten um mindestens zehn Prozent und durch das schlechte Wetter sind im September die Besucherzahlen eingebrochen. Wir liegen hinter dem Ergebnis vom Vorjahr“, erklärte Kogler. „Ich will kein Preistreiber sein, aber ohne Erhöhung geht es nicht“, stellte er klar.
Schließlich sei man ja mit der Attraktivierung des Tierparks noch lange nicht fertig. Das Gemeinschaftsgehege für Bären und Wolf, mit dem heuer noch begonnen wird, werde sich mit Kosten von 700.000 Euro zu Buche schlagen. Die geplante Afrika-Anlage, die vorerst nach hinten verschoben wurde, werde noch teurer sein. Außerdem müsse der alte, unansehnliche Wirtschaftshof dringend saniert und umgebaut werden. „Ich bitte euch um diesen einen Euro für die Erwachsenen. Alle anderen Preise bleiben gleich“, appellierte Kogler an den Gemeinderat. Er stieß jedoch bei der Opposition auf taube Ohren.
Erhöhung ist für Opposition ein falsches Signal
In Zeiten, in denen alles teurer wird, sei die Erhöhung „kein gutes Signal“, gab Stefan Stallinger von der „Liste für Haag“ zu bedenken. Für seinen Parteikollegen Norbert Aichberger ist „der Zenit erreicht. Wir können nicht ewig erhöhen“, verkündete er. SPÖ-Gemeinderat Reinhard Prock befürchtete, dass die große Baustelle beim Bärengehege bei gleichzeitiger Erhöhung der Eintrittspreise bei den Besuchern für Unmut sorgen könnte.
Dem widersprach Johann Kogler. „Wir haben zuletzt viele Baustellen gehabt und auch viele Besucher. Sie honorieren, dass etwas passiert“, betonte er. Als Kogler die Funktion des Tierpark-Stadtrates übernahm, war der Eintrittspreis mit 6,50 Euro halb so teuer wie jetzt. „In der Zeit haben wir aber die Eintrittszahlen verdoppelt. Der Tierpark ist so attraktiv, dass die Leute bereit sind, mehr zu zahlen“, ergänzte er. Außerdem seien die Preise in vergleichbaren Tierparks durchwegs höher. „Wir sind mit der Erhöhung unter der Inflationsrate“, betonte Kogler. Schützenhilfe bekam er von seinem Parteikollegen Georg Buchner, der daran erinnerte, dass der Tierpark wirtschaftlich bleiben müsse. „Das Wichtigste ist, dass er ein gesunder Betrieb bleibt. Wir können ihn nicht aushöhlen“, warnte er. Ohne Erfolg.
Bei der anschließenden Vergabe der Arbeiten für die Umgestaltung des Wolf- und Bärengeheges zeigten sich die Mandatare bezüglich der Summen dann nicht mehr ganz so kleinlich. Erdbauarbeiten, Steinschlichtungen, Materiallieferungen, Baumeisterarbeiten, Zimmermeisterarbeiten und Schlosserarbeiten in Höhe von insgesamt rund 650.000 Euro wurden ohne jegliche Diskussion beschlossen. Und zwar einstimmig.