Gemeindeentwicklung: Input aus der Universität

In den vergangenen Jahren kam es zu zahlreichen Wohnbauprojekten in der Gemeinde. Dazu gehörte etwa der Umbau des Studios C oder der Diskothek Wikinger.
Hier entstanden jeweils 30 Wohnungen. Die Firma Simader setzte Projekte für Eigentumswohnungen um. Das Personalhaus der Ennskraftwerke liegt ebenfalls bereits in der Pipeline für den Wohnbau. „Die Gemeindeentwicklung läuft immer bedarfsorientiert. Sehr viele dieser Wohnungen gingen erfreulicherweise an junge Ernsthofner oder Familien. Dennoch spürt man bei einigen, vor allem Anrainern, vereinzelt auch kritischere Gedanken“, erklärt Bürgermeister Karl Huber.
Daher habe man sich entschlossen, mehrere Schritte zu setzen. Einerseits nimmt man wieder an der Gemeinde21 der NÖ Dorferneuerung teil. „Wir wollen das mit Bürgerbeteiligung begleiten, damit die Gemeindeentwicklung auch von den Bürgern getragen wird. Ein spezieller Blick gilt dabei der Jugend“, führt Huber weiter aus. In einem zweiten Schritt soll ein Masterplan ausgearbeitet werden. Der Fokus liegt dabei auf Wohnbauinvestitionen und soziales Zusammenleben, Mobilität, vor allem Richtung Zentrum, oder Nachhaltigkeit. Eine Wohnbaustudie will sich die Gemeinde universitär begleiten lassen.
Entwicklung auch von unten nach oben
Daher visiert man die Teilnahme an „Rurasmus“ an – dem lokalen Gegenstück zum internationalen Studienprogramm „Erasmus“. Das Projekt sieht vor, dass ein Student oder eine Studentin, zum Beispiel aus dem Bereich Raumplanung, ein Semester lang in der Gemeinde wohnt. Hier beschäftigt sich diese Person aus dem deutschsprachigen Raum mit der Gemeindeentwicklung, dem Zusammenleben und Kritikpunkten.
„Es werden Kontakte geknüpft und auch der Austausch mit Architekten spielt eine große Rolle. Die Entwicklung soll nicht von oben nach unten erfolgen, sondern von unten nach oben. So können wir schauen, wie gut die Gedanken der Gemeindevertreter mit den Wünschen der Bevölkerung zusammenpassen und vielleicht auch Antworten finden, wie wir Zugezogene noch besser ins Gemeindeleben integrieren“, schildert Huber.