Biomasseheizwerk in Ernsthofen versorgt Großbetriebe

Am Standort von CNH Industrial Österreich in St. Valentin wurde am vergangenen Freitag ein Projekt für ein neues Biomasseheizwerk in Ernsthofen vorgestellt.
Das neue Biomasseheizwerk wird in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit der EVN geplant und errichtet. Das Energieunternehmen betreibt in Niederösterreich 77 Heizwerke und vier Heizkraftwerke und blickt auf eine 30-jährige Erfahrung im Bereich Biowärme zurück. Gebaut wird es am Standort des alten Heizkraftwerks, das Strom und Abwärme produzierte und 2019 nach dem Auslaufen der Ökostromförderung und aufgrund des geringen Anlagennutzungsgrades aus Effizienzgründen stillgelegt wurde. Ein Teil des Grundstücks und der bestehenden Infrastruktur, wie die Lagerhallen und die Fernwärmeleitung, wird weitergenutzt.
Drei Millionen Euro werden in das neue Biomasseheizwerk investiert. Die mit Hackschnitzel befeuerten Heizkessel liefern eine Leistung von fünf Megawatt. Der Biomasseeinsatz beträgt 20.000 Schüttraummeter pro Jahr. 5.000 Tonnen CO₂ sollen am Standort eingespart werden. Das neue Heizwerk wird vorerst die Großbetriebe Engel, CNH und Magna mit Wärme beliefern. Die Inbetriebnahme ist für 2024 geplant.
Um die Wertschöpfung in der Region zu halten, soll das Holz für die Hackschnitzel von Landwirten aus einem Umkreis von 60 Kilometern kommen. Ein wichtiger Partner ist die Nahwärmegenossenschaft St. Valentin. Diese hat derzeit 17 Mitglieder, was für den Betrieb des Biomasseheizwerks jedoch zu wenig ist. „Für den Betrieb und die Belieferung des Heizwerks ist eine große Genossenschaft geplant. Wir suchen nach Landwirten, die bereit sind, daran mitzuarbeiten“, sagt Andreas Pum, Stadtrat für Energie und Obmann der Nahwärmegenossenschaft.
„Dieses Projekt ist eine ganz tolle Sache. Es ist auch sehr positiv, dass die Wertschöpfung aus der Region kommt. Ein Thema, das es zu beachten gibt, wird allerdings das damit verbundene Verkehrsaufkommen sein. Vielleicht ist es ein weiteres Argument für die Umfahrungsstraße“, meint Bürgermeisterin Kerstin Suchan-Mayr.