Neuer Polizeikommandant: „Wir haben einen guten Draht zur Bevölkerung“

Erstellt am 27. Mai 2023 | 09:30
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Kontrollinspektor Werner Reiter ist seit 1. April neuer Kommandant der Polizeiinspektion in St. Peter in der Au.
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Seit 1. April ist Kontrollinspektor Werner Reiter Kommandant der Polizeiinspektion St. Peter in der Au. Mit zwei Beamtinnen und acht Beamten ist er für die Sicherheit in fünf Gemeinden der Kleinregion Herz-Mostviertel zuständig.

Erzählungen eines pensionierten Onkels, der Gendarm in Melk war, haben Werner Reiter dazu motiviert, sich 1984 selbst als Gendarmeriepraktikant zu bewerben. „Im Gegensatz zu heute gab es damals zu wenig Lehrstellen, daher wurde diese Schulform gegründet. Ich habe die Aufnahmeprüfung gemacht und bin genommen worden“, erzählt er. 1987 hat Reiter seine Ausbildung abgeschlossen und tat dann bis 1992 in Wiener Neudorf Dienst.

„Weil keine Chance auf eine freie Stelle im Bezirk Amstetten bestand, bin ich dann nach Oberösterreich gewechselt und war bis zum Jahr 2000 in Ansfelden“, berichtet er. Nächste Station war dann für zwei Jahre Pressbaum im Bezirk St. Pölten. 2002 kam er schließlich nach St. Peter, wo er - abgesehen von einem eineinhalbjährigen „Gastspiel“ in Haag - seither Dienst tut. 2018 wurde er stellvertretender Inspektionskommandant und seit 1. April leitet er die Dienststelle.

An Arbeitsmangel können sich Reiter und seine Kolleginnen und Kollegen nicht beklagen. Immerhin sind sie für fünf Gemeinden - St. Peter in der Au, Seitenstetten, Ertl, Wolfsbach und Weistrach - und somit für rund 15.000 Einwohnerinnen und Einwohner auf einer Fläche von 178 Quadratkilometern zuständig.

Reiter kommt zugute, dass er wichtige handelnde Personen in seinem Rayon schon seit vielen Jahren kennt. „Ich habe einen sehr guten Kontakt mit allen Bürgermeistern und da ja viele meiner Leute in Gemeinden der Region wohnen, haben wir auch zur Bevölkerung einen guten Draht“, sagt der neue Kommandant, der selbst in Weistrach zuhause und dort auch Feuerwehrmitglied ist.

Bereut hat der verheiratete Vater zweier Kinder den Entschluss, Exekutivbeamter zu werden, bislang nie. „Es ist eine sehr spannende und abwechslungsreiche Tätigkeit, weil die Amtshandlungen ständig wechseln. Natürlich ist der Beruf aber fordernd und manchmal auch belastend.“ Am Tag vor seinem offiziellen Amtsantritt hatten Reiter und sein Team gleich einen aufregenden Einsatz - den Raubüberfall auf einen Juwelierladen in Seitenstetten. „Ein Kunde hat uns alarmiert. Natürlich ist sofort eine Streife zum Tatort gefahren und wir haben über die Landesleitzentrale eine Alarmfahndung ausgelöst“, berichtet der Kommandant. Die Tatortarbeit hat dann das Landeskriminalamt übernommen. Aufgeklärt konnte der Überfall bislang übrigens noch nicht werden.

Massiv im Steigen ist, wie überall im Bezirk, im Raum St. Peter die Internetkriminalität. Reiter ortet aber insgesamt seit dem Ende der Coronakrise wieder eine Zunahme von Straftaten, auch von Einbrüchen. Auf der Inspektion in St. Peter arbeiten drei Beamte im Kriminaldienst, sind also auch in der Spurensicherung an Tatorten ausgebildet. Immer öfter müssen die Polizisten auch Betretungs- und Annäherungsverbote aussprechen. „Das kommt fast alle 14 Tage einmal vor und betrifft meist natürlich Männer“, sagt Reiter.

Dass sein Beruf auch ein Gefahrenpotenzial birgt, ist dem St. Peterer Kommandanten bewusst. „Daher ist auch die Eigensicherung für meine Beamtinnen und Beamten das oberste Gebot. Ich will, dass alle gesund heimkommen. Das heißt, im Ernstfall beim Einschreiten vorsichtig sein, kein unnötiges Risiko nehmen und so schnell wie möglich eine Streife zur Unterstützung zu holen.“