Konzept für Raader Wald in Arbeit

Erstellt am 12. Jänner 2019 | 07:05
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Die „Freunde des Raader Waldes“, unter Norbert Steinwendner (2. von rechts), wollen sich auch in diesem Jahr gemeinsam mit Umweltanwalt Tom Hansmann (Mitte) für die Erhaltung des Waldes im Raum St. Valentin, Ennsdorf und St. Pantaleon-Erla einsetzen.
Foto: privat
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Der Raader Wald wird kein Naturdenkmal. Dennoch wollen die „Freunde des Raader Waldes“ weiter kämpfen.

Der Raader Wald wird kein Naturdenkmal. Das von der Bürgerinitiative „Freunde des Raader Waldes“ angestrengte Verfahren wurde Ende Dezember von der Behörde eingestellt (die NÖN berichtete). Der artenreiche Eichenwald (siehe ganz unten), der im Besitz der OMV ist, sei nicht denkmalwürdig. Doch wie geht es mit dem Wald und dem dort geplanten Wirtschaftspark nun weiter? Die NÖN hat sich umgehört.

„Werden den Druck jetzt weiter erhöhen“

Die Bürgerinitiative wirft die Flinte jedenfalls nicht ins Korn. Dass der eingereichte Antrag zur Erklärung eines Naturdenkmales abgelehnt worden ist, stellt für Umweltaktivist Norbert Steinwendner keine endgültige Niederlage dar: „Ein Naturdenkmal ist nicht die einzige Form den Wald zu bewahren. Es gibt auch noch andere Wege, um das Gebiet schützen zu lassen. Mit dem bisherigen Verfahren konnten wir Zeit gewinnen. Jetzt werden wir den Druck erhöhen.“

Bei einer Sitzung der „Freunde des Raader Waldes“ soll demnächst das weitere Vorgehen im Detail besprochen werden. „Ziel ist, diesen Lebensraum zu schützen und für kommende Generationen zu erhalten, um der Jugend vor Ort auch zeigen zu können, wie Natur funktioniert“, sagt Steinwendner.es

Die Gemeinde St. Valentin möchte noch abwarten, bis der vollständige Bescheid vorliegt. „Bisher sind wir nur über die Einstellung des Verfahrens verständigt worden. Sobald wir ihn in den Händen halten, können wir uns Gedanken über das weitere Vorgehen machen. Im Grunde sind wir aber nur Mitpassagiere, Grundeigentümer und Entscheidungsträger ist die OMV“, so Bürgermeisterin Kerstin Suchan-Mayr.

„Den Schutz dieser Lebensräume will die OMV auch im Falle einer Verwertung sicherstellen“Grundeigentümer OMV zu einem Gutachten des Wald

Die Landes-Wirtschaftsagentur ecoplus sieht in dem Areal ein hochwertiges Industriegebiet mit vielen Möglichkeiten: „Die Lage ist von der Verkehrsanbindung her optimal, besser könnte das Gebiet gar nicht liegen. Das ist schon seit Jahren bekannt. Was als Nächstes passieren wird, ist von der weiteren Vorgangsweise der Grundeigentümer abhängig“, sagt Aufsichtsratsvorsitzender-Stellvertreterin Landtagsabgeordnete Michaela Hinterholzer.

Es gäbe auch nach wie vor Kaufinteressenten, die sich auf einem Teil des Areals Gewerbe ansiedeln und Arbeitsplätze schaffen wollen. Vonseiten der Grundeigentümer gibt es folgendes Statement dazu: „Die OMV hat parallel zu dem Verfahren der Bezirkshauptmannschaft Amstetten ein eigenes, umfassendes artenschutzfachliches Gutachten beauftragt, in welchem das Bestehen schützenswerter Arten und Lebensräume geprüft wurde. Auf Basis dieser Untersuchung wurden einige sogenannte Hot Spots identifiziert, die einen wertvollen Lebensraum für eine Reihe von Lebewesen (Amphibien, Schmetterlinge, Reptilien) darstellen. Den Schutz dieser Lebensräume will die OMV auch im Falle einer Verwertung sicherstellen und hat daher die Ausarbeitung eines entsprechenden Konzeptes beauftragt.“

Sobald dieses vorliegt, soll es den Bürgern vorgestellt und diskutiert werden. Danach werden weitere Schritte in Hinblick auf die Verwertung gesetzt.