Roman Kosta zum Bürgermeister von St. Pantaleon-Erla gewählt
Die ÖVP und die Bürgerliste Enns-Donauwinkel brachten zu Beginn der Sitzung einen gemeinsamen Wahlvorschlag lautend auf ÖVP-Parteiobmann Roman Kosta ein.
Da sowohl eine Mandatarin der ÖVP als auch eine Mandatarin der SPÖ fehlten, waren 19 Gemeinderäte stimmberechtigt. Ein Kuvert war leer, vier Stimmzettel waren ungültig und auf einem stand der Name von Vizebürgermeister Josef Alkin. Somit entfielen 13 gültige Stimmen auf Kosta. Elf hätten genügt, um ihn zum neuen Bürgermeister zu machen.
Es ist davon auszugehen, dass die ÖVP-Gemeinderäte und die beiden Bürgerlistenmandatare Kosta ihre Stimmen gaben, insgesamt also 12. Die 13. Stimme muss daher aus den Reihen der SPÖ oder von FPÖ-Mandatar Johann Schlögelhofer gekommen sein. Der erklärte allerdings nach der Gemeinderatssitzung im NÖN-Gespräch, Kosta nicht gewählt zu haben. "Er hat erst seit einem Jahr überhaupt die Staatsbürgerschaft. Es gibt keinen Grund für einen Vertrauensvorschuss", betonte der FPÖ-Mandatar. Zudem sei die ÖVP in der Vergangenheit nicht immer fair mit den Freiheitlichen umgegangen. "Ich wünsche ihm aber trotzdem alles Gute für seine neue Aufgabe", sagte Schlögelhofer.
Für SPÖ-Chef Harald Watzlinger ist trotz Schlögelhofers Aussage nicht erwiesen, dass die 13. Stimme für Kosta tatsächlich von der SPÖ kam. Er betonte aber auch, dass man in seiner Partei zwar über eine gemeinsame Linie berate, "aber jeder kann dann natürlich so abstimmen, wie er das für sich entscheidet." Watzlinger erwartet, dass der neue Bürgermeister die Interessen der Gemeinde künftig über jene der ÖVP stellt "und dass für die Bevölkerung gearbeitet wird."
Der neu gewählte Bürgermeister betonte in seiner kurzen Ansprache am Ende der Gemeinderatssitzung, dass er "den großen Vertrauensvorschuss mit Stolz und noch mehr Demut" annehme. Als "Zuagroasta" werde er sich umso mehr um das Wohl der Gemeinde bemühen, die seit 15 Jahren seine zweite Heimat sei. Kosta ist ja gebürtiger Südtiroler.
"Ich werde konstruktiv, lösungsorientiert und gesprächsbereit sein und bitte alle Parteien gemeinsam zum Wohl von St. Pantaleon-Erla zu arbeiten", sagte der neue Ortschef. Das schließe aber natürlich Kritik nicht aus. "Den konstruktive Kritik kann uns auch alle gemeinsam voranbringen."
Kosta dankte seinem Vorgänger Bürgermeister außer Dienst Rudolf Divinzenz für seine 22-jährige Arbeit für die Gemeinde, davon sieben Jahre als Ortschef. "Ich bin froh, dass er mir auch künftig als Freund mit Rat und Tat zur Seite stehen wird."
Offiziell im Amt wird Roman Kosta erst nach der Angelobung durch Bezirkshauptfrau Martina Gerersdorfer sein.