Matura: „Tagesverfassung hat an Bedeutung verloren“

Direktor Markus Berger vom Stiftsgymnasium Seitenstetten sieht es positiv, dass die Jahresnote als Relikt aus den Pandemiejahren miteingerechnet und das tatsächliche Leistungsvermögen eines Schülers dadurch besser und umfassender abgebildet wird. „Es kommt nicht mehr so sehr auf die jeweilige Tagesverfassung an“, erklärt er im Gespräch.
26 Maturantinnen und Maturanten bereiten sich nach dem letzten offiziellen Schultag letzten Freitag derzeit auf die schriftlichen Prüfungen der Zentralmatura vor, drei Oktavaner werden auch in Griechisch maturieren. „Das ist sehr erfreulich, haben doch die drei Schüler beim heurigen Fremdsprachenwettbewerb NÖ die ersten drei Plätze belegt!“, ergänzt der Schulleiter. Auch für das kommende Schuljahr hätten sich mehr als die Hälfte der Schüler aus den 5. Klassen für den humanistischen Zweig entschieden.
Englisch-Matura als Dialog der Schüler
Die mündliche Matura wird in Seitenstetten von 12. bis 14. Juni abgehalten werden, auch dafür wird man sich in Form von Projektunterricht in den gewählten Fächern – vorwiegend aus dem sprachlichen und naturwissenschaftlichen Bereich – entsprechend vorbereiten. Eine Besonderheit gilt es überdies noch zu erwähnen: „Der zweite Teil der Englisch-Matura wird bei uns in Dialogform als Schüler-Schüler-Gespräch durchgeführt.“ Die Erwartungen sind wie immer am Stiftsgymnasium ganz allgemein hoch, die „weiße Fahne“ als Zeichen für die von allen Kandidaten erfolgreich abgelegte Matura gilt als angestrebtes Ziel!
Die Seitenstettner Elternvereinsobfrau Christine Nenning-Krones befürwortet durchaus, dass durch die Einberechnung der Jahresnote ein gewisser Druck von den Maturanten genommen wird, nimmt aber schon auch wahr, dass Kandidaten selbst durchaus gewillt sind, Leistung zu erbringen und ihr Wissen und Können zu präsentieren.
Matura hat einen besonderen Wert
Zuletzt hatten die Schüler mitunter sogar das Gefühl, die Matura sei keine besondere Hürde mehr, jetzt aber wäre die Reifeprüfung wieder aufgewertet. „Die Schüler wollen nach acht Jahren am Gymnasium zeigen, was sie nach besonderer Anstrengung bei der Matura zu leisten imstande sind. Diese hat somit einen besonderen Wert, auch für die eigene Biografie und spätere Berufslaufbahn. Die Oktavaner greifen eigentlich die Chance schon ganz gerne auf, sich beweisen zu können, und es ist zudem noch eine bedeutsame persönliche Erfahrung und ein gutes Gefühl, diese Herausforderung gut überstanden zu haben! Der Abschluss dieser Lebensphase mit der Matura soll schon etwas Besonderes sein“, betont sie.