Herzogenburg beschließt „etwas Großes“

Erstellt am 24. Mai 2023 | 08:00
Lesezeit: 3 Min
Herzogenburg Volksschule Schulcampus
Östlich der Volksschule sollen der Zubau zur Volksschule sowie die Räume für die Sonder- und Musikschule entstehen.
Foto: Hans Kopitz
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Gemeinderat segnete das Raumkonzept einstimmig ab: 8,2 Millionen Euro sollen investiert werden.

Platzmangel in der Volksschule, die Musikschule und Allgemeine Sonderschule sind in einem Gebäude aus dem 18. Jahrhundert angesiedelt: Die Stadtgemeinde hat daher den Grundsatzbeschluss gefasst, einen Schulcampus zu errichten. Und zwar am Areal der Volksschule, wo es eine Erweiterungsmöglichkeit gibt. „Ein Jahr lang haben sich alle beteiligten Akteure in einen Prozess gestellt, um zu ermitteln, was alles in das Projekt gestellt werden kann“, berichtete Bürgermeister Christoph Artner (SPÖ) bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderates. Es sei darum gegangen, die Wunschzettel abzuarbeiten. Am Prozess beteiligt waren Schülerinnen und Schüler, Eltern, Lehrkräfte sowie Mandatarinnen und Mandatare, die Leitung hatte die Architektin Ursula Spannberger inne, eine Spezialistin für Schul-Umbauten.

Was ist dabei konkret herausgekommen? Das bestehende Volksschulareal umfasst 2.047 Quadratmeter. Hinzu kommen sollen 1.647 Quadratmeter Neubaufläche; 532 Quadratmeter für die Volksschule, 565 Quadratmeter für die Allgemeine Sonderschule, 560 Quadratmeter für die Musikschule. Großer Wert wurde auf Synergieeffekte gelegt. So soll es einen 180 Quadratmeter großen Veranstaltungssaal geben, der allen Schulen zur Verfügung steht. Der angrenzende, 50 Quadratmeter große Ensembleproberaum der Musikschule ist gleichzeitig auch Bühne. Die Gruppenräume, die nordseitig im Innenhof der Volksschule integriert werden, sollen am Vormittag als Lernraum und ab mittags für die Nachmittagsbetreuung verwendet werden. Auch das Foyer im Neubau wird mehrfach genutzt: für eine gemeinsame Schulküche, für den Essensbereich bei der Nachmittagsbetreuung und für eine Bibliothek.

„Wir beschließen etwas Großes, wir machen einen großen Schritt, benötigen aber noch weitere große Schritte“, formulierte der zuständige Stadtrat Franz Gerstbauer von den Grünen. Er weiß: „Es muss einen Aufbruch geben.“ Eine Herausforderung stellte die Vielfalt der Sprachen und Kulturen in Herzogenburg dar. Unabhängig davon blickte Gerstbauer noch weiter in die Zukunft: „Kinder sollen in Herzogenburg ihre Matura machen können.“ Dies ist eine Vision aus dem „Prozess Herzogenburg 2025“, damit sprach er den Wunsch der Stadt nach einem Oberstufenrealgymnasium an. Jede weitere Bildungseinrichtung bis zur Fachhochschule ist willkommen.

Zurück zum Schulcampus: „Etwas Großes“ kostet viel Geld. Geld, das sich gleich in mehreren Budgets widerspiegeln wird. Kostenpunkt für das Vorhaben: 8,2 Millionen Euro. Und das ist noch nicht das Ende der Fahnenstange. Der Prozess rund um den Schulcampus hat etwas länger gedauert, weil auch die Bedürfnisse der Mittelschule in den Fokus gerieten. „Auch hier müssen – nach dem Schulcampus – Maßnahmen gesetzt werden“, weiß Franz Gerstbauer.