Gehweg gesperrt: Gemeinlebarner ärgert sich über Umweg

Deutlich vor dem Termin stellte Ernst Makoditsch (60) in der Vorwoche seinen Pkw beim ÖAMTC-Prüfzentrum in der Schulze-Delitzsch-Straße ab. Die mehrstündige Wartezeit wollte der Frühpensionist für einen Ausflug zur Kika-Filiale nutzen. Nicht einmal einen Kilometer hätte Makoditsch dafür normalerweise zurücklegen müssen.
Kein Gehsteig bei ehemaligem Kasernen-Areal
Doch beim ehemaligen Kasernen-Areal war aufgrund von Bauarbeiten am Gehsteig Schluss. „Dort steht lediglich ein Schild ,Keine Fußgänger‘. Weitere Hinweise gab es nicht.“ Also ging Makoditsch den direkten Weg. Der führte ihn über die B 20 und über die Gleise – und geradewegs in die Arme von Polizisten. 50 Euro musste er für den gefährlichen Abschneider über die Schienen zahlen.
Die Strafe selbst wurmt ihn nicht. Die nicht vorhandene Lösung für Fußgänger hingegen schon. „Ich habe mich nachher im Bürgerservice nach dem legalen Weg erkundigt. Ich hätte 1,2 Kilometer gen Süden gehen müssen, um zu einem Zebrastreifen zu kommen. Und dann den Weg freilich auch wieder retour.“
Ob eine bessere Lösung gefunden werden kann, blieb von der Stadt bis Redaktionsschluss unbeantwortet. Beim Lokalaugenschein an der Baustelle befand sich zumindest ein Hinweis auf den kilometerlangen Umweg unter der Verbotstafel.