"Asyl 88": Wirbel um Maissauer Fasching

Das Vehikel „Shariah Police“ hatte die Nummerntafel „Asyl 88“, sodass nun sogar die Staatsanwaltschaft mit dem Maissauer Fasching befasst sein soll. Eine Faymann-Puppe trug ein Bild gehängter Menschen und dazu den Text: „Islam verleiht Flügel“.

Da bei der Veranstaltung selbst kaum eine Reaktion darauf kam, wurde Faschingsgildenobmann Michael Zellhofer erst am nächsten Tag vom Sturm der Entrüstung erfasst. „Der Fasching lässt vieles zu, aber es muss alles im Rahmen bleiben“, gab er zu, dass hier eine Grenze des Geschmacks überschritten worden sei.

Die Gruppe, die gleich nach der ersten Runde bei der nächstmöglichen Ausfahrt aus dem Verkehr gezogen worden sei, sei einsichtig und es tue ihr leid, dass die Veranstaltung nun in ein schiefes Licht geraten sei. Der Titel des Wagens sei mit „Maissau 2020“ übrigens unverdächtig gewesen.

Selbst die ZIB2 berichtete am Montagabend. Der Verfassungsschutz ermittle wegen des Verdachts der Verhetzung. Denn das „Sharia Police“-Vehikel mit dem Kennzeichen „Asyl 88“ (die Zahl 88 wird unter Neonazis als getarnter Hitlergruß verwendet) zeigte unter anderem eine Faymann-Puppe samt Bild gehängter Menschen und dazu den Text: „Islam verleiht Flügel“.
Das reichte freilich für einen handfesten Eklat, wenngleich sich der Sturm der Entrüstung erst am nächsten Tag ausbreitete, eine Facebook-Seite schleunigst vom Netz genommen wurde. Faschingsgildenobmann Michael Zellerhofer war um Schadensbegrenzung bemüht.
„Der Fasching lässt vieles zu, aber es muss alles im Rahmen bleiben“, gab er zu, dass hier eine Grenze des Geschmacks überschritten worden sei. Die Gruppe, die gleich nach der ersten Runde bei der nächstmöglichen Ausfahrt aus dem Verkehr gezogen worden sei, sei einsichtig und es tue ihr leid, dass die Veranstaltung nun in ein schiefes Licht geraten sei.
Der Titel des Wagens sei mit „Maissau 2020“ übrigens unverdächtig gewesen. „Da kann man viel hineininterpretieren. Schilder und Sprüche wissen wir vorher von keinem Wagen“, so Zellhofer.
Es sei für die Handvoll Helfer auch unmöglich, mit allen Teilnehmern intensiven Kontakt zu halten. Derartige Vorkommnisse seien bei den Gruppenbesprechungen nie Thema gewesen. Das wird sich in Zukunft vermutlich ändern.
Die Katholische Kirche bekam beim Umzug übrigens auch ihr Fett ab. Generell müsse es genauso erlaubt sein, den Islam auf die Schaufel zu nehmen, merkte BH-Chef Stefan Grusch an, der sich unter den Ehrengästen befand. Dass es sich hier um eine Geschmacklosigkeit gehandelt habe, darüber gebe es keine Diskussion. Dass durch den Faschingswagen der Tatbestand der Verhetzung erfüllt sei, bezweifelt der Jurist.