SPÖ-Analyse nach Wahlergebnis: „Man sieht es jetzt noch nicht“

Im SPÖ-Bezirksbüro blickte man am Sonntagabend in lange Gesichter. „Es ist enttäuschend. Wir waren viel draußen und dort war das Stimmungsbild ein anderes, als es das Wahlergebnis jetzt zeigt“, sagte Bezirksgeschäftsführer Patrick Eber.
Trotz der verlorenen Prozentpunkte war Spitzenkandidat Stefan Hinterberger um gute Laune bemüht: „Wir haben eines der besten Ergebnisse im Bezirk. Und das haben wir nur, weil ihr so viel gelaufen seid.“ Seine Dankbarkeit klang echt: „Wir sind von einer Partei zur Bewegung geworden. Das sieht man vielleicht jetzt noch nicht. Wir müssen den Schwung in die nächsten Wahlen mitnehmen, bei denen wird es sich auswirken“, ist der Göllersdorfer zuversichtlich. In seiner Heimatgemeinde gibt es sogar einen „roten Sprengel“.
Dennoch dürfe man die landesweite Niederlage nicht schönreden. Hinterberger will das Ergebnis rasch analysieren und Lehren daraus ziehen. Politik sei eben eine langfristige Angelegenheit, das spiegle sich im Göllersdorfer Ergebnis mit Zugewinnen wider.
Bezirksfrauenvorsitzende Elke Stifter ist vom Wahlergebnis zwar enttäuscht, sagt aber auch: „Wir sind im Bezirk zusammengewachsen. Das ist viel wert.“ Wo andere Parteien bereits Firmen beauftragen müssen, seien bei den Sozialdemokraten noch Mitglieder am Werk, die austragen und plakatieren – und zwar in jeder Gemeinde, betonte Eber.
Hinterberger sprach sich indes für einen Verbleib von SPÖ-Landeschef Franz Schnabl aus: „Wenn ich bei unseren unzähligen Hausbesuchen personelle Kritik gehört habe, war es zumeist unsere Bundesvorsitzende, die kritisch betrachtet wurde.“
Tops und Flops. Ihre herbesten Verluste fuhren die Roten in den roten Gemeinden Mailberg (-10,2 %) und Seefeld-Kadolz (-8,7 %) ein; dahinter folgt Hadres (-4,9 %) im Minus-Ranking. Über Zuwächse freute sich die SPÖ in Haugsdorf (2,2 %), Göllersdorf (2,0 %) und Ravelsbach (1,4 %).