50 Jahre Trachtenkapelle: „Ein Kredit für erste Tracht“

„Wir hatten nichts. Wir mussten einen Kredit aufnehmen, um uns unsere erste Tracht kaufen zu können. Für den Kredit ist uns unser erster Obmann mit seinem Haus gut gestanden.“ Wilfried Hammer, Obmannstellvertreter der Trachtenkapelle Guntersdorf, erinnert sich noch gut an die Anfänge der Kapelle.
„Jung und Alt können hier gemeinsam etwas tun“
50 Jahre ist das nun her. Heute haben die Musiker nicht nur Noten, Instrumente und eine Tracht, seit Juni haben sie auch endlich einen eigenen Probenraum. Und zwar im Vereinszentrum Guntersdorf, in dem neben der Musik auch die Feuerwehr ein neues Zuhause gefunden hat.
Es ist bereits das siebente Probenlokal, zählte Hammer in seiner Ansprache auf, wo die Musiker bereits geprobt haben. Besonders stolz sind die Guntersdorfer Musiker auf ihren Nachwuchs, der auch von Bürgermeister Roland Weber gelobt wurde: „Danke, dass ihr unsere Jugend betreut. So wissen wir, wo sie ist und, dass sie etwas lernt.“
Zu den Gratulanten gehörte aber nicht nur Weber, der betonte, wie stolz die Gemeinde darauf sei, von der Trachtenkapelle repräsentiert zu werden. Peter Höckner, der Direktor des Blasmusikverbands, überbrachte ebenfalls seine Glückwünsche zum 50er der Trachtenkapelle. Er berichtete auch, was aus seiner Sicht der „Erfolgsgarant“ der etwa 500 Musikapellen mit 24.000 Musikern in Niederösterreich sei: „Jung und Alt können hier gemeinsam etwas tun.“ Das trifft auf die Guntersdorfer Truppe exakt zu, denn das jüngste Mitglied ist zwölf Jahre alt, das älteste 82.
Kapellen aus Ziersdorf und Umgebung eingeladen
„Ich bin der Richard Hogl aus dem Exingthal. Und es ist mir eine große Ehre, als Mostviertler der Trachtenkapelle gratulieren zu dürfen“, stellte sich Gerhard Karner, zweiter Präsident des NÖ Landtags, den Festgästen vor. Er bedankte sich bei den Musikern für 50 Jahre ehrenamtliches Engagement, dafür, dass sie Traditionen pflegen und so zu „lebendigen, blühenden Gemeinden“ beitragen und nicht zuletzt dafür, dass sie eine solche Jugendarbeit leisten und „die eine Generation von der anderen ausgebildet wird“.
Um sich voll und ganz dem Festakt widmen zu können, lud die Trachtenkapelle Guntersdorf die Trachtenkapelle Ziersdorf und Umgebung ein, um die musikalische Versorgung sicherzustellen. Die Zuhörer forderten sogar eine Zugabe von der Gastkapelle. Dieser Wunsch wurde prompt erfüllt. Dirigiert hat die Zugabe, den Radetzkymarsch, aber der Kapellmeister der Guntersdorfer Kapelle, Michael Grünauer.