Wenig Niederwild und Windeln gegen Wildschweine

Die Hegeringe Maissau, Ravelsbach, Mühlbach, Ziersdorf und Thern waren bei ihrer Hegeschau im Glaubendorfer Gasthaus Theuerer mit zahlreichen Jägern - rund um Ravelsbachs Hegeringleiter Robert Winkler - vertreten. Experte Paul Weiß berichtete in einem Vortrag („Jetzt oder nie - ÖPUL 2023 als letzte Chance für die Niederwildhege“) von dramatischen Einbrüchen bei Insekten und Niederwild und bezog sich dabei auf die Region um Ravelsbach.
Mit einer Luftaufnahme zeigte er die fehlenden Randlinien bei Feldern und das Fehlen von Hecken und Windschutzgürteln. „Das ist eine große, freie Fläche. Feldhasen, Fasane und Rebhühner haben keine Chance, in Deckung zu gehen oder ihren Nachwuchs großzuziehen“. Gleichzeitig berichtete er von Versuchsregionen mit sinnvollen Anpflanzungen.
Für einen Versuch wurden 30 Hasen mit Sendern ausgestattet. „Mit Bäumen und Sträuchern zwischen den Feldern profitiert nicht nur die Natur, sondern auch der Landwirt. Die Feuchtigkeit wird durch den Windschutz besser gehalten und die Erde bleibt am Feld“, führte Weiß aus.
Früher wurde viel weniger gemäht ...
Auch das häufige Mähen oder Häckseln von Grünflächen, etwa fünf bis sechs Mal im Jahr, bringe Probleme, vor allem in der Brutzeit. „Früher wurde nur ein oder zwei Mal im Jahr gemäht. Da hatte der Nachwuchs von den Fasanen und Rebhühnern eine Chance. Jäger sollten auf Bauern zugehen und miteinander hoffen wir, gemeinsam Verbesserung zu erzielen.
Schließlich verriet Weiß noch einen Trick, wie er Wildschweine von Maisfeldern fernhält: „Ich bekomme aus meiner Familie die Windeln der Kleinkinder. Diese lege ich bei den Maisfeldern aus. Das mögen die Wildschweine nicht.“
Bezirksjägermeister Wolfgang Strobl lieferte noch einige Infos zur Bürokratie sowie zur App des Landesjagdverbandes, ehe Auszeichnungen an einige Waidmänner vergeben wurden. Unter den Ehrengästen: die Bürgermeister Günther Brandstätter, Walter Schmid und Hermann Fischer sowie Landtagsabgeordneter Richard Hogl, der meinte: „Ich bin selbst Jäger. Die Landwirtschaft und die Jagd spielen gut zusammen. Beim neuen Umweltprogramm gibt es viele strenge Auflagen, man muss der Natur Raum bieten.“
