Die Wüste, das sind wir selbst

„Seit 2014 setze ich mein künstlerisches Vokabular hauptsächlich ein, um Ungerechtigkeiten im ökologischen, politischen und sozialen Bereich Japans anzusprechen“, beschreibt die Künstlerin, die ab 6. Mai in der Insel in der Klostergasse ausstellen wird, ihren Antrieb: Hana Usui. Ein Text des Philosophen Konrad Paul Liessmann gab der 13-teiligen Fukushima-Serie „A Human Desert, Made by Humans“ - eine menschliche Wüste, gemacht von Menschen - den Titel.

Die japanische Künstlerin, die Kalligraphie bei Meister Undo Inamura in Tokio studierte, setzt sich in ihrer Kunst seit Jahren auf unterschiedliche Weise mit den Auswirkungen des Reaktorunfalls von Fukushima vom 11. März 2011 auseinander. Ein Schwarz-Weiß-Bild stellt quasi die Leinwand dar, die unter anderem mit Kalligraphie gleichsam in einen Nebel gehüllt wird. „Ich versuche, dem Thema eine neue Dimension zu geben, indem ich alles zu Auffällige oder rein Dokumentarische vermeide.“
Zur Vernissage am 6. Mai um 19 Uhr gibt es korrespondierend zu den intensiven Bildern „famos fokussierte Geigenkunst“, wie die Salzburger Nachrichten von Annelie Gahl und ihrer Violinkunst schwärmen. Sie wird Werke des zeitgenössischen italienischen Komponisten Salvatore Sciarrino spielen, der sich viel mit Obertönen, dem Klang und der „Farbe“ der Töne und der Stille beschäftigt. Und auch Werke des steirischen Komponisten Klaus Lang werden zu hören sein.

Hana Usuis Foto-Zeichnungen der „Fukushima-Serie“ sind zunächst am 7. und 13. Mai von 11 bis 13 Uhr sowie nach persönlicher Vereinbarung in der Insel Retz zu bewundern. Am Samstag, 17. Juni (19 Uhr), findet sie Finissage der Ausstellung statt. Auch an diesem - letzten - Tag der Schau wird die bildende Künstlerin von einer Kollegin umrahmt, und an diesem Abend mit einer Lesung von Schriftstellerin Margit Mössmer.