Wie Papier zu Theaterträumen wird

Die große Zeit der zum Teil aufwendig gearbeiteten Papiertheater war das 19. Jahrhundert. Damals gab es so gut wie keinen Haushalt, der was auf sich hielt, wo nicht zumindest in Form der Miniaturbühnen Theater gespielt wurde. Die Zeit des Papiertheaterspieles begann für Ulrich Chmel im Jahr 2002. Seitdem hat er diese historische Leidenschaft mit viel Liebe und seinem "Wiener Papier Theater" kultiviert.
Am 1. April kehrt diese bezaubernde Tradition für zwei Auftritte Chmels bereits zum zweiten Mal nach Retz zurück. Im Rahmen des Genussmarktes am Hauptplatz kommen zunächst die kleinen Besucher in den Genuss von Chmels Kunst. Um zehn und um etwa 11.30 Uhr spielt er "Vom Fischer und seiner Frau" und andere Märchen mit seiner Bauchladenbühne. Das "Theaterchen" definiert sich aber nicht nur als wiederbelebte Historie.

Um 19 Uhr am ersten April-Samstag kriegen auch die Größeren in der Insel Retz was zu sehen. Im Gepäck hat Chmel sein absurdes Stück "Imagination" mit Musik von Karlheinz Essl, das an diesem Abend seine 25. Aufführung erleben wird. Elektronik-Performer, Musik-Kurator und Professor für Komposition Essl wird mit seinem eigens komponierten Sound die titelgebende Einbildungskraft mit zeitgenössichen Klängen zum Leben erwecken.
Da die Insel, wie der Name nahelegt, nur über ein begrenztes Platzangebot verfügt, bitten die Veranstalter um Voranmeldung zur Abendveranstaltung unter der Telefonnummer 0664/596 90 91 oder per E-Mail an info@kofomi.com. Die „kleine Bühne aus Papier, auf der sich die technische Vielfalt einer Menschenbühne in modellmäßiger Form nachahmen oder erproben lässt“, lohnt sicher den Besuch.