"Weinviertler Dialoge" zur regionalen Entwicklung im Pulkautal

Erstellt am 11. Februar 2023 | 04:31
Lesezeit: 4 Min
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Gerhard Cermak (Mitte), mit Brigitte und Christoph Schönsleben, ist einer der „Mutmacher“ und wird am 9. März von seinem Leben und seinen Visionen erzählen.
Foto: Romana Schuler
„Weinviertler Dialoge“ heißt das Format, in dem die Bildungsregion und die NÖN „Mutmacher“ und ihre Visionen vorstellen.
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Bei der Lösung von alltäglichen Problemen, bei der beruflichen Entwicklung, dem Aufbau von Know-how oder, wie wir uns den aktuellen und kommenden Herausforderungen stellen, ist neben Bildung und Praxis auch eine intensive Kommunikation hilfreich.

Gerade die Leader-Region Weinviertel-Manhartsberg sieht Fortbildung und Erfahrungsaustausch als zentrale Faktoren für eine optimale Weiterentwicklung der Region und für mehr Lebensqualität für die hier lebenden Menschen. Genau dafür ist jetzt ein neues Format, der „Weinviertler Dialog“, im Rahmen eines Projekts der Leader-Region Weinviertel-Manhartsberg und der Bildungsregion „wissbegierig“ in Kooperation mit der NÖN ins Leben gerufen worden. Ziel ist eine eigenständige Regionalentwicklung.

Es werden Menschen aus unterschiedlichen Branchen und Lebensbereichen eingeladen, um als „Mutmacher“ von ihren Unternehmen zu erzählen und zu schildern, wie sie ihre Visionen lebendig werden lassen.

Die Dialoge zu unterschiedlichen Themen- und Arbeitsbereichen finden regelmäßig statt. Die erste Veranstaltung dieser Reihe lädt zum Gespräch mit Menschen ein, die Gartenbau, Landwirtschaft und Handwerk mit sehr unterschiedlichen Themen und Berufen verbinden.

Mit Gerhard Cermak aus Seefeld-Kadolz, Andrea Rosenberg aus Hadres und Marion Aigner aus Porrau haben sich drei ambitionierte, der Region und ihrer Natur verbundene Personen gefunden. Die NÖN präsentiert Porträts der Gesprächspartner des Dialogs. Der erste „Mutmacher“ dieser Reihe ist Gerhard Cermak von der „Gärtnerei der Zukunft“ aus Seefeld-Kadolz. Die Gärtnerei mit etwa 4.300 Quadratmeter Fläche mit Betriebsgebäude, Gewächshäusern, Obst-, Gemüse- und Permakulturgarten bildet das Zentrum der ökologischen Dorfgemeinschaft. Hier soll eine neue Form eines friedlich-lebendigen Miteinanders geschaffen werden.

NÖN: Was hat Sie zuletzt zum Lächeln gebracht?

Gerhard Cermark: Die Bekanntschaft mit dem Schweizer Knut Haldemann. Er hat mich irgendwann im Internet gefunden, mit mir Kontakt aufgenommen und uns kürzlich besucht. Er ist ein Mensch, der in seinem Tun und seinen Gedanken im Fluss ist. Haldemann möchte bei der Gärtnerei der Zukunft aktiv teilnehmen, und das wird sicherlich eine Bereicherung für unser Projekt.

Seit mehr als einem Jahr arbeiten Sie an Ihrem Projekt „Gärtnerei der Zukunft“. Was war die Initialzündung?

Cermark: Das hat mit meiner frühesten Kindheit zu tun. Ich war ein Landkind und konnte eine schöne, intakte, harmonische Umgebung in der Natur kennenlernen. Das war etwas Grundsätzliches für mich, das hat sich durch mein Leben gezogen, zusammen mit vielen anderen Entwicklungen, die relativ normal sind. Ich wurde Vater, dann kamen Beziehungsänderungen, die sich in den vergangenen Jahrzehnten ergeben haben. In den letzten zehn Jahren hat sich der Gedanke entwickelt, verstärkt mit der Natur zu leben. Dann kam die Pension, finanziell besteht eine gewisse Sicherheit, und so ist schließlich das Projekt entstanden. Dann habe ich mich umgeschaut und habe in meinem Heimatort diese Gärtnerei übernommen und andere Häuser erworben.

Haben Sie Vorbilder für das Vorhaben gehabt?

Cermark: Ja, es geht dabei um ein tiefenökologisches Geschehen. Also ganzheitlich mit allem eine Beziehung aufzubauen, also mit Boden, Luft … Wir sollten achtsam sein und mit allem einen respektvollen und friedlichen Umgang pflegen.

Auf welche rechtliche Basis ist die Gärtnerei der Zukunft gestellt?

Cermark: Wir haben einen Verein gegründet. Vollmitglieder oder Fördermitglieder können aktiv teilnehmen. Neben der Gärtnerei wird es auch ein Kursangebot und Übernachtungsmöglichkeiten in einem unserer Wohnhäuser oder im Sommer zusätzlich auch in unseren Wohnwägen geben.

In der nächsten Ausgabe der NÖN wird Andrea Rosenberg aus Hadres vorgestellt. Sie spricht über Selbstversorgung, und pflanzengefärbte Wolle.

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