Angriff mit Pfefferspray: Dutzende Anrufe bei Gemeinde

Erstellt am 01. Februar 2023 | 05:15
Lesezeit: 2 Min
440_0008_8584430_hol05pul_greil_obritz.jpg
Vizebürgermeister Erich Greil weiß, wo sich die Presshäuser des vermeintlichen Reichsbürgers befinden.
Foto: Schuler
54-Jähriger soll mit Familie illegal in Kellertrift in Obritz wohnen. Behörde hielt Nachschau und erlebte eine üble Überraschung.
Werbung

Seit vergangenem Freitag ist die Obritzer Kellergasse auf der ganzen Welt bekannt. Bürgermeister Josef Fürnkranz und Vizebürgermeister Erich Greil werden von internationalen Medien regelrecht bombardiert. Was war passiert?

Ein Paar soll illegal mit sechs Kindern in der Kellertrift gewohnt haben. Als der Amtsleiter und ein Beamter der Bezirkshauptmannschaft Hollabrunn die Kinder im Presshaus sehen wollten, griff der 54-jährige Vater sie mit Pfefferspray an. Daraufhin wurde die Polizei gerufen. Die Ermittlungen sind am Laufen. Der Mann soll sich auf den Weltuntergang vorbereitet haben, auch große Essensvorräte und Waffen seien gefunden worden.

Viele denken an den „Fall Fritzl“

„Zunächst waren es die heimischen, inzwischen melden sich auch englische und deutsche Medien“, erzählt Greil, der allein am Sonntag 54 Anrufe von Journalisten erhielt, die über den Fall berichten wollten. Headlines wie „Sechs Kinder müssen in einem Keller leben“ waren zu lesen. Bei „Keller“ denken viele alle an den „Fall Fritzl“ aus Amstetten.

Greil betont, dass die „Kinder aber nicht verwahrlost wirkten“. Der Mann habe bereits einige Keller in der Obritzer Kellergasse erworben. Der Kauf für einen weiteren wurde mit Kaufvertrag abgeschlossen. Da der 54-Jährige keinen fixen Wohnsitz in Österreich hat, muss der Verkauf von der Gemeinde abgesegnet werden. Ob es jetzt zu einer Zustimmung kommt, ist fraglich. „Das müssen wir bei der nächsten Gemeinderatsitzung besprechen“, sagt Bürgermeister Josef Fürnkranz.

Inzwischen ist Thomas Landon mit seiner Lebensgefährtin wieder auf freiem Fuß. Die sechs Kinder bleiben in Obhut der Sozialabteilung der BH in Tulln, bis die Elternschaft festgestellt ist. Die Kinder sind nicht in der Gemeinde gemeldet. Sie würden sich höchstens 72 Stunden in Obritz aufhalten, dann würden sie wieder gehen, wurde dem Bürgermeister und seinem Vize vor wenigen Tagen erklärt.

Werbung