Klima-Zentrum Sigmundsherberg: Jetzt wird‘s konkret

Erstellt am 01. Februar 2023 | 04:19
Lesezeit: 4 Min
Beim Klimaschutz-Ausbildungszentrum in Sigmundsherberg wird fleißig gearbeitet. Aktuell laufen auch die Detail-Planungen für die künftigen Lerninhalte – und die Werbetrommel wird gerührt.
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Ordentlich Tempo machen die Verantwortlichen beim Klimaschutz-Ausbildungszentrum in Sigmundsherberg. Und das nicht nur hinsichtlich Baufortschritt, sondern auch bei der Planung der Lerninhalte, die hier künftig vermittelt werden sollen, und der Kommunikation mit Partner-Organisationen.

Das AMS NÖ hat daher in der Vorwoche gemeinsam mit dem BFI NÖ Vertreter von Institutionen, die im Rahmen der AMS-Initiative „Frauen in Technik und Handwerk“ mit dem AMS zusammenarbeiten, zum Informationstag ins Berufliche Bildungszentrum Waldviertel geladen, um über das europaweit erste Klimaschutz-Ausbildungszentrum zu informieren. Hier sollen wie die NÖN berichtete künftig jährlich bis zu 400 Personen Aus- und Weiterbildungen im Bereich Klimaschutz absolvieren, idealerweise mit einem Lehrabschluss. 6,4 Mio. Euro werden daher in den Aus- und Umbau des BBZ Waldviertel investiert.

Frauenanteil soll von 35 Prozent noch erhöht werden

Warum man sich beim Infotag hauptsächlich an Frauen gewendet hat, macht AMS-Geschäftsstellenleiter Ferdinand Schopp klar. Schon jetzt ist der Anteil weiblicher Teilnehmer im BBZ Waldviertel, in dem im Elektrotechnik- und Metallbereich ausgebildet wird, auf beachtliche 35 Prozent gestiegen. „Aber diesen Anteil wollen wir noch weiter in die Höhe schrauben“, sagt Schopp.

Was den Baufortschritt betrifft ist man nach dem Spatenstich im September voll im Plan. Zuletzt wurde – trotz Schnee und dank Unterstützung der Sigmundsherberger Feuerwehr – schon die Bodenplatte für den hinter dem bestehenden Gebäude entstehenden Zubau errichtet. Dort soll im Untergeschoß hinter einer breiten Glasfront der „Info-Point“ des Ausbildungszentrums entstehen. Der soll täglich geöffnet sein und Interessierten Einblicke in aktuelle Technologien – etwa von Wärmepumpen, anderen Heizsystemen, PV-Modulen, E-Fahrzeugen, aber auch Dachziegel – gegeben werden.

Beheizt werden soll das Gebäude dann über eine im Keller des Zubaus auch öffentlich zugängliche Heizungspumpe. Die Aufteilung der Räumlichkeiten im Info-Point soll so ausfallen, dass der Besuch mehrerer größerer Gruppen gleichzeitig möglich sein wird. Insgesamt soll das BBZ nach Bauende über die auf den Dachflächen errichteten PV-Anlagen übrigens „Selbsterhalter“ werden.

Künftig 37 Einzelzimmer, Umbau im Gastro-Bereich

Ebenfalls im Zubau soll eine Rohbau-Werkstätte entstehen, in der die Teilnehmer der Ausbildungen dann ihr handwerkliches Geschick umsetzen können. Außerdem werden im Zubau zehn neue Einzelzimmer für die Teilnehmer errichtet. Die derzeit bestehenden 27 Zimmer (25 Doppelzimmer und zwei Einzelzimmer) werden allesamt als Einzelzimmer adaptiert, sodass künftig 37 Einzelzimmer zur Verfügung stehen werden. Außerdem will man verstärkt mit der Beherbergungs-Branche in der Umgebung hinsichtlich Unterbringung der Teilnehmer kooperieren. Als Service wird den Teilnehmern auch ein Shuttle-Dienst von und zu den Quartieren bzw. auch zu den Bahnhöfen in der Umgebung geboten.

Ebenfalls eifrig gewerkt wird derzeit am Zubau zum bestehenden Gastro-Bereich. Denn der wird vergrößert. Der bisherige Küchenbereich wird in den Speisesaal integriert, im Zubau wird eine neue Küche errichtet. Notwendig wurde die Vergrößerung laut Schopp deshalb, weil künftig in einer Viertagewoche unterrichtet wird, daher die Mittagspause verkürzt wird und so die Essensabfertigung schneller erfolgen muss. Daher wird vom Servierbetrieb auf Buffetbetrieb umgestellt. Durch den Zubau soll hier auch ein Innenhof entstehen, der im Sommer zum Essen genutzt werden kann.

In Richtung Straße wird auch eine Bibliothek samt Raum zum gemeinsamen Lernen eingerichtet, in dem aber auch gemeinsam Freizeit – etwa zum Fußball-Schauen – verbracht werden kann. Ein Sozialraum inklusive Kochmöglichkeit und Waschmaschine sowie der Löschteich, der auch als Badeteich genutzt werden kann, runden das Angebot für die Teilnehmer ab.

Mit den ersten Modulen will man übrigens schon vor Bauende im August beginnen. Denn einige der Module bleiben gleich wie schon in den bisherigen Ausbildungsmodellen im Elektro- und Metallbereich. Auch fix: Im Grundmodul werden die Teilnehmer künftig den „Energieführerschein“ absolvieren, um ihren Kunden Fragen zum Klimawandel und Energie-Technik mit einfachen Erklärungen beantworten und veranschaulichen zu können.

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