Zurück an den Start: Überarbeitungen für Windparks

Zurück an den Start – das heißt es für das Windpark-Projekt der EVN und der W.E.B in der Gemeinde Meiseldorf. Wie EVN-Pressesprecher Stefan Zach berichtet, haben beide Unternehmen den ursprünglichen Genehmigungsantrag zurückgezogen.
Als Grund dafür führte Zach die Änderung des rechtlichen Rahmens an: „Der hat sich soweit geändert, dass eine Änderung des Genehmigungsantrages notwendig geworden ist“, sagte Zach. Jetzt wollen EVN und W.E.B das Projekt nach einem „Update“ auf die modernste Windkrafttechnologie neu einreichen. Nach dieser Neu-Projektierung soll der künftige Windpark Meiseldorf laut Zach „noch mehr erneuerbare Energie am selben Standort produzieren“.
„Wenn man bedenkt, wie der Wald vor sechs Jahren ausgesehen hat und wie er heute aussieht, dann weiß man, dass der Klimawandel bei uns real ist.“Niko Reisel hält Ausbau erneuerbarer Energien für unumgänglich
Der Beginn der Planung des aktuellen Windparks in Meiseldorf wurde bereits 2014 gesetzt. Geplant waren bisher sieben Windräder mit einer Gesamtleistung von 23,1 MW. Laut Zach waren die Projektbetreiber in dieser Zeit intensiv mit naturschutzfachlichen Themen beschäftigt – es ging vor allem um vertiefte ornithologische Untersuchungen, die aufgrund der Sichtung eines Schwarzstorchhorstes im Projektgebiet vorgenommen werden mussten.

In den vergangenen sechs Jahren habe aber auch die Windkrafttechnologie eine rasante Entwicklung genommen – „aktuelle Windräder können erheblich mehr Ökostrom am selben Standort produzieren“, sagte Zach.
Der Meiseldorfer Bürgermeister Niko Reisel (ÖVP) kann dieser Entscheidung durchaus Positives abgewinnen. Er sei überzeugt, dass Projekte wie dieses notwendig sind, um das Ziel der Energiewende zu erreichen. „Wenn die Behörden jetzt die Betreiber sanft zum Überdenken der Projekte anleiten, dann werden sie auch einen guten Grund dafür haben“, spielte Reisel auf das neue Regierungsprogramm an, in dem der Fahrplan für die Energiewende angeführt ist.
Sigmundsherberg: Kein „Aus“ für Windpark
Zu hoffen sei, dass es aber rasch eine Entscheidung gebe. Es sei jetzt wichtig, „die Projekte nicht nur zu planen, sondern dann auch zu bauen und in Betrieb zu nehmen“. Denn der Klimawandel sei gerade im Bezirk Horn augenscheinlich.

„Wenn man bedenkt, wie der Wald vor sechs Jahren ausgesehen hat und wie er heute aussieht, dann weiß man, dass der Klimawandel bei uns real ist“, meinte Reisel. Zudem starte das Projekt nicht ganz bei Null. Windmessungen oder andere Untersuchungen gelten ja weiterhin. Den technologischen Fortschritt der vergangenen sechs Jahre („Ich arbeite selber im IT-Bereich, die Entwicklung in diesem Zeitraum ist einfach enorm“) müsse man einfach berücksichtigen, sagte Reisel.
Zurückgezogen wurde übrigens von der Windkraft Simonsfeld auch das Projekt in Sigmundsherberg. Dort hat die Simonsfeld gemeinsam mit der deutschen Firma „Senvion“ sechs Windräder geplant, die eine Leistungsstärke von insgesamt 20,4 MW besitzen.
Der deutsche Hersteller musste im Vorjahr aber Konkurs anmelden, eine zunächst möglich scheinende Fortführung der Produktion scheiterte aber, berichtete Manfred Dimmel von der Firma Simonsfeld. Man habe daher den Antrag auf Bewilligung des Projektes in Sigmundsherberg zurückgezogen. E

in neues Projekt mit neuen Anlagentypen im selben Gebiet soll aber so bald wie möglich eingereicht werden. „Das heißt also nicht, dass das Projekt gestorben ist. Es ist nur eine zeitliche Verzögerung“, meinte Dimmel. Der Standort sei als „Windstandort“ attraktiv, 2014 habe auch das Ergebnis der Volksabstimmung gezeigt, dass die Bevölkerung dem Projekt positiv gegenüber stehe.
Geplant hat die Simonsfeld weiterhin, einen Standort mit sechs Windrädern zu bauen.