Kattauer Daniel Hofbauer macht den besten Gin

Erstellt am 29. März 2023 | 09:00
Lesezeit: 4 Min
hor13bho-hofbauer-gin
Brennt in Kattau den „Gin des Jahres 2023“: Daniel Hofbauer.
Foto: Thomas Weikertschläger
Werbung
Junger Edelbrand-Produzent aus Kattau wurde bei der „Destillata“ als „Sieger des Jahres“ in Kategorie „Gin“ ausgezeichnet.

Jetzt ist es amtlich: Der beste Gin des Jahres kommt aus Kattau im Bezirk Horn. Daniel Hofbauer wurde für seinen „oriGIN“ bei der Destillata, der in Österreich renommiertesten Edelbrand-Prämierung, mit dem Titel „Sieger des Jahres“ in der Kategorie Gin gekürt.

Dabei ist Daniel Hofbauer erst seit Kurzem im Gin-Geschäft. Erst im Vorjahr hat er in Kattau einen kleinen Weinkeller gemietet und ihn hergerichtet, im Mai wurde die Firma „Edelbrand Hofbauer e.U.“ gegründet. Ende September ist dann die Brennerei-Anlage gekommen, seit Oktober ist sie im Betrieb. Mit Online-Shop und Versand seiner Produkte – geliefert wird innerhalb von zwei bis vier Werktagen – hat Daniel Hofbauer erst im Februar begonnen. Damals hat er sich entschieden, beruflich auf Teilzeit zu gehen und sich vermehrt seiner großen Leidenschaft zu widmen.

Und genau diese Leidenschaft sieht er als wichtigsten Faktor und Grundlage seines Erfolgs. „Leidenschaft steht am Anfang jeden Erfolges“, sagt der Kattauer. Er sei ein „extremer Genussmensch“ und sicher, dass man nur dann gute Arbeit leisten könne, wenn man diese Arbeit auch gerne verrichtet. Und er tut das am Liebsten auf die eigene Verantwortung: „Mir ist es wichtig, bei meinen Produkten immer selbst die Hand drauf zu haben“, sagt er. Von der Arbeit im Obstgarten bis zum Abfüllen und Etikettieren seiner Produkte erledigt er daher alle Arbeiten – mit Unterstützung einiger Helfer – selbst.

Passen muss für Daniel Hofbauer aber nicht nur die Qualität in den Flaschen, sondern auch deren Optik. Bei der Gestaltung der Etiketten hat er sich daher zwar Unterstützung einer Marketingfirma geholt, die hat dann aber die „klare Vorstellung in meinem Kopf“ umgesetzt. Auch die Website hat sich Daniel Hofbauer selbst gebastelt. Denn: „Mir ist das Gesamtpaket meiner Produkte wichtig. Das Wichtigste aber ist: Er darf nie enttäuscht werden, wenn er die Flasche öffnet.“

Opa und Schwiegerpapa als große Mentoren

Wie er zum Brennen gekommen ist? „Die Wurzeln dazu stammen schon aus meiner Kindheit“, erzählt Daniel Hofbauer. Damals war er oft bei seinem Opa beim Brennen in Zogelsdorf dabei – und das sei ein Highlight an Geselligkeit gewesen: „Es hat eine gute Jause gegeben, es wurde gekartelt – diese positiven Dinge sind mir bewusst und unbewusst hängen geblieben“, sagt er. Dann habe aber sein Schwiegervater, der selbst „hobbymäßig, aber mit sehr guter Qualität“ brennt, das Interesse an der Brennerei in ihm wieder erweckt. „Ihm habe ich viel zu verdanken. Er hat auch eine riesige Freude mit meinem Preis“, ist Daniel Hofbauer für die Unterstützung dankbar.

2015 wurde der erste Brand – ein Kirschbrand – produziert, der ebenfalls gleich bei einer Prämierung ausgezeichnet wurde. 2018 begann Daniel Hofbauer, an der Gin-Produktion zu arbeiten. Dabei habe er immer mehr verschiedene Sorten entwickelt – und das akribisch mit einer Tischbrennerei: „Da geht es fast wie in einem Labor zu.“

Nächste Pläne: Rum, Wodka und Whisky

Für das Erfolgsrezept des „oriGIN“ hat er rund ein Jahr getüftelt. Wie hoch die Auszeichnung einzuschätzen ist, zeigt ein Blick auf die Teilnehmer. Insgesamt haben sich 105 Betriebe, davon 68 aus Österreich, die übrigen aus der Schweiz, Deutschland, Italien, Ungarn, Kroatien, Tschechien und den Niederlanden, der Jury gestellt. Bewertet wurden die Produkte mit maximal 100 Punkten, 40 Gins bekamen mehr als 70 Zähler. Und dort setzte sich „oriGIN“ dann durch.

Eines ist fix: Daniel Hofbauer ist nicht der Typ, der sich auf seinen Lorbeeren ausruht. Daher absolviert er derzeit die Ausbildung zum Edelbrand-Sommelier. Als nächste Produktgruppe will er die Rum-Produktion angehen, spezielle Fässer aus den USA sind dafür schon geordert. Im Sommer soll es an die Wodka-Produktion gehen, im Herbst ist dann der Whisky dran. „Man sieht, ich bin ein umtriebiger Mensch“, lacht Daniel.

Und diese Umtriebigkeit und Kontaktfreude kommt ihm auch bei Veranstaltungen wie der Preisverleihung, die im Porschemuseum in Mattsee über die Bühne ging, zugute. Denn die hat er gleich zum Netzwerken genützt: „Dich mit anderen Produzenten auszutauschen, ist extrem wichtig. Da erfährst du viele Dinge, die dich weiter bringen. Unsere Branche ist da sehr offen, man bekommt gute Unterstützung von den Kollegen“, zeigte sich Daniel Hofbauer begeistert.

Stolz ist er darauf, dass er seinen Betrieb „von der grünen Wiese weg“ selbst aufgebaut hat. „Als ich begonnen habe, war nicht einmal ein Messbecher da“, erinnert er sich. Jeder Baustein seiner Erfolgsgeschichte wurde dann mit viel Bedacht gelegt – weitere Erfolge nicht ausgeschlossen.

Mit Mein NÖN.at kannst du viele weitere spannende Artikel lesen.

Jetzt registrieren