Wildpferd, Bison und Riesenhirsch wieder vereint

Wildpferd, Bison und Riesenhirsch wieder vereint. Im Rahmen eines kleinen offiziellen Festakts übergab das Museum Horn wertvolle fossile Knochen aus Rosenburg an das Eggenburger Krahuletz-Museum.
Warum diese Übergabe erfolgte, erklärte der Horner Museums-Leiter Toni Mück. Er berichtete, dass in Rosenburg auf dem Areal der „Hauer Wiese“, auf dem derzeit eine Neubausiedlung entsteht, in den 1920er-Jahren der damalige Besitzer Oberhuber und später das Erholungsheim eine Sandgrube betrieben. Auch gegenüber, an der Straße nach Mühlfeld, wurden von 1960 bis 1975 von Josef Grassler aus Kamegg in der Sandgrube Mantler Bausande abgebaut, berichtet Mück. Die Knochenfunde, die während des Abbaus in beiden Gruben von verschiedenen Personen gemacht wurden, werden seitdem im Museum Horn aufbewahrt, und haben hohen wissenschaftlichen Wert.
Eine Sammlung eiszeitlicher Tierreste aus der Sandgrube Mantler befindet sich aber auch im Krahuletz-Museum in Eggenburg. Wie dessen Leiterin Susanne Stökl berichtete, hat in den 1960er-Jahren der damalige Schüler Hanns Haas aus Rosenburg einen Teil dieser Kollektion aufgesammelt und mittlerweile dem Krahuletz-Museum zur Bearbeitung überlassen.
Die fossilen Reste von Wildpferd, Riesenhirsch, urtümlichem Bison und Bär sowie Steppenmammut aus einer trockeneren und etwas wärmeren Phase im Quartär werden derzeit im Rahmen einer wissenschaftlichen Studio von Florian Flader von der Uni Wien, Marjolein Bosch von der österreichischen Akademie der Wissenschaften, Elina Van Asperen von der Uni Newcastle und Reinhard Roetzel von GeoSphere Austria neu bearbeitet. „Die Fossilien sind rund 300.00 bis 400.000 Jahre alt und stammen aus einer Zeit, als der Kamp und die Taffe mehr als 30 Meter höher als heute durch das Hochland flossen“, erklärte Roetzel. Das Museum und die Stadtgemeinde Horn haben zugestimmt, dass die Funde aus der Sandgrube, die bisher im Museum Horn aufbewahrt wurden, dem Krahuletz-Museum als Schenkung übergeben werden. „Somit werden künftig alle Funde aus Rosenburg gemeinsame in der wissenschaftlichen Sammlung des Krahuletz-Museums aufbewahrt“, erklärte Bürgermeister Gerhard Lentschig.