Anzeige gegen Polizisten aus Horn ging in Hose

Turbulente Szenen spielten sich im vergangenen Jahr beim Horner Volksfest bei der WC-Anlage ab. Das Bild, das sich den alarmierten Polizisten aus Horn beim Eintreffen bot: Angeheiterte Festbesucher, der WC-Betreuer hielt sich nach einem Faustschlag die lädierte blutige Nase.
Das Opfer gab den Beamten eine Täterbeschreibung und deutete auf einen Mann in Lederhosen und rot kariertem Hemd, der das ganze Geschehen verfolgt habe und mit dem Täter bekannt sein müsse, schilderte es auch vor Gericht. Als die Horner Polizisten den vermeintlichen Zeugen befragten, zeigte sich dieser unwillig und erklärte forsch, er sei kein Zeuge, weil er nichts gesehen habe. Er kenne seine Rechte, er sei selbst Polizist in Wien und brauche sich nicht ausweisen.
Als es im Guten nicht ging, fixierten die Horner Polizisten den Wiener, stellten dessen Identität fest und beendeten die Amtshandlung.
Für das Ego des Wieners offensichtlich eine Zumutung, die für ihn nach einer Revanche schrie: Er behauptete später, die Beamten hätten ihn grundlos zu Boden gedrückt, am Knie und den Rippen verletzt sowie sein Handy und die Armbanduhr beschädigt. Er blieb auch dabei, den Nasenbrecher nicht zu kennen, dieser sei kein Bekannter, den er schütze.
Urteil könnte Wiener den Polizei-Job kosten
„Er war stark betrunken, aggressiv und hat sich uns gegenüber überheblich verhalten. Wir haben ihn weder verletzt noch seine Sachen beschädigt“, erklärten die Horner Beamten im Zeugenstand.
Nach einem umfangreichen Beweisverfahren befand die Richterin den Wiener Polizisten unter anderem der Falschaussage und Begünstigung für schuldig. Sie verhängte über ihn 14 Monate auf Bewährung (da die Strafhöhe über ein Jahr ausfiel, könnte es den Wiener beim Disziplinarverfahren den Job kosten). Das Urteil ist nicht rechtskräftig.