Horner Künstlerin Nelavie: „Mein Job ist die Kreativität“

Erstellt am 03. Jänner 2023 | 10:27
Lesezeit: 4 Min
Nelavie alias Magdalena Fibich veröffentlichte neue Single.
Werbung

Nur mit Piano und Stimme hat sie 2021 den zweiten Platz des FM4-Protestsongcontests gewonnen, nun hat sie ihre erste längere Platte veröffentlicht: die Singer-Songwriterin Magdalena Fibich alias Nelavie aus Horn.

„Wenn du abends nochmal anrufst, um Gute Nacht zu sagen, um meine Stimme zu hören, nach meinem Tag zu fragen“, dann will die Protagonistin in Magdalena Fibichs neuem Song „einfach mal danke dafür“ sagen. Es sind die kleinen Dinge und die genaue Beobachtung des Alltags, die Fibich thematisiert. „Im neuen Lied geht es um das Ausdrücken von Wertschätzung mit kleinen Gesten“, erzählt die Sängerin. Das Stück handle von Zugehörigkeit und Mitmenschlichkeit, egal ob in der Familie, im Freundeskreis oder einer Partnerbeziehung. So wie in anderen Liedern auch, verarbeitet sie persönliche Erlebnisse und will Identifikationsmöglichkeiten bieten. Die Geste der Wertschätzung zieht sich dann durch das ganze Konzept: Im Musikvideo wird ein Post-it mit „Danke dafür“ an den Spiegel im Badezimmer geklebt.

Kreativität in die Wiege gelegt

Die Lieder von Nelavie leben von reduzierter Instrumentierung und legen den Fokus auf ihre Stimme und die Texte. „Dieser Stil erlaubt dem Publikum Raum für eigene Gedanken und erleichtert es, sich in die Texte hineinzuversetzen“, so Fibich. Im Moment passe der Stil gut. Für die Zukunft sei sie aber offen für Veränderung und wolle auch die Entwicklung hin zu umfangreicheren Arrangements nicht ausschließen.

Für das Video zu ihrer neuen Single „Wollt‘ ich nur mal sagen“ hat die Sängerin im Familienfundus gegraben und alte Super 8-Videoaufnahmen aus Kindertagen eingesetzt. Kreativität prägt nicht nur ihre Freizeit, sondern auch ihr Berufsleben. So arbeitet sie nicht nur als Musikerin, sondern auch als Grafik- und Logodesignerin sowie als Videoproduzentin. „Mein Job ist die Kreativität“, erzählt sie. Sie schätze die Vielfalt ihrer unterschiedlichen Tätigkeiten sehr, meint Fibich, die einer Künstlerfamilie entstammt: Ihr Vater, Bernhard Fibich, ist ein bekannter Kinderliedermacher, und schon der Großvater war Jazzmusiker.

Seit dem Studium lebt Fibich in Wien. Ihre Waldviertler Heimat hat sie dennoch nie vergessen: „Ich habe das Waldviertel immer sehr geliebt“, erzählt Fibich. Die Stadt biete viele Möglichkeiten, sich kreativ zu entfalten, das sei gerade für junge Künstler wichtig. Dennoch komme sie sehr gerne ins Waldviertel. Das ländliche Leben hätte sie auch sehr geprägt, meint sie, so wolle sie auf die Natur nicht verzichten. Beinahe täglich unternimmt Fibich, die im Bezirk Horn aufgewachsen ist, daher auch einen Spaziergang im Wald.

Fan-Gemeinde

 

Auch in Dänemark Mittlerweile ist Magdalena Fibich über die Grenzen Österreichs hinaus bekannt geworden. Dänische Deutschlehrerinnen, die an einem Schulbuch arbeiteten, seien auf den Song „Teilzeit Feminist“ aufmerksam geworden und hätten Kontakt mit ihr aufgenommen. Der Song fand tatsächlich Eingang in das Schulbuch, es folgte eine Einladung nach Dänemark. „Das war eine tolle Erfahrung für mich“, erinnert sich Fibich, die damals vor tausend Schulkindern spielte. Auch Zukunftspläne habe sie schon. In den letzten Jahren seien genug Songs entstanden, um ein ganzes Album damit aufzunehmen. Dennoch wolle sie ihr Projekt Nelavie Schritt für Schritt entwickeln. Nach den ersten Veröffentlichungen einzelner Lieder brachte sie daher nun eine EP (=extended play; enthält mehr Lieder als eine Single, aber weniger als ein Album) heraus, bevor sie sich an ihr erstes Album machen wolle. Außerdem wären zahlreiche Konzerte für das kommende Jahr in Planung. Ab Frühjahr 2023 kann man sich also wieder live von ihrem Talent überzeugen.

Werbung