Bezirk Horn: "Adrenalin-Kick" bei FPÖ, lange Gesichter bei ÖVP
Bezirk Horn: "Adrenalin-Kick" bei FPÖ, lange Gesichter bei ÖVP. Strahlende Gesichter bei den einen, frustrierte Mienen bei den anderen – der Wahlabend brachte auch im Bezirk Horn die eine breite Gefühlspalette. Während die Freude im Bezirksparteibüro der FPÖ überschwänglich war, verzichteten die Sozialdemokraten – vielleicht in Erwartung der Pleite – gleich von vornherein auf ein Zusammenkommen im Bezirksbüro. Gedämpft auch die Stimmung im zuletzt erfolgsverwöhnten Team der ÖVP.
Großer Jubel brach im FPÖ-Bezirksbüro bei der Verkündung der ersten Hochrechnung um 17 Uhr aus. "Da ist mir ordentlich das Adrenalin eingeschossen", zeigte sich Spitzenkandidat Klemens Kofler euphorisch. Kein Wunder: Die FPÖ erreichte im Bezirk satte 22,13 Prozent Bei der Wahl 2018 waren es noch 11,72. Das gute Ergebnis sei das Resultat des Einsatzes seiner Funktionäre, die bis zuletzt tollen Einsatz ("Der hat das fehlende Geld wett gemacht) gezeigt hätten.
Schwer enttäuscht zeigte sich hingegen ÖVP-Spitzenkandidat Franz Linsbauer über das Ergebnis der ÖVP mit 53,55 Prozent (-11,46 Prozentpunkte). Gerade angesichts der guten Arbeit, die von den ÖVP-Bürgermeistern im Bezirk Horn geleistet werde und der tollen Unterstützung der Funktionäre schmerze das Ergebnis sehr. Es sei schade, dass diese Arbeit bei der Landtagwahl nicht geschätzt würde, bundespolitische Aspekte aber wohl entscheidend gewesen seien. Aber: "Das will ich nicht als Ausrede für das Ergebnis, das sehr schmerz sehen."
Weiter verloren hat die SPÖ auf den neuen historischen Tiefststand von 14,03 Prozent (-1,77 Prozentpunkte). Er sei darüber sehr enttäuscht, meinte Spitzenkandidat Josef Wiesinger in einer ersten Stellungnahme. Alles weitere werde man morgen in den Gremien besprechen.
Einen kleinen Zugewinn von 4,08 Prozent bei der Wahl 2018 auf 5,43 Prozent verzeichneten die Grünen unter Spitzenkandidat Walter Kogler-Strommer. Größer als die Freude über den Zugewinn ist aber das Unverständnis über das gute Abschneiden der FPÖ: „Wenn man schon aus Protest eine Partei nicht wählt, gibst es ja drei, vier Alternativen. Aber dass man jemand so forciert, der kein Programm hat, der in so vielen Bereichen gegen alle anderen arbeitet, dafür fehlt mir das Verständnis. Aber der Wählerwille ist zu akzeptieren“, sagt Kogler-Strommer.
Ebenfalls gut schnitten die NEOS ab. Sie steigerten sich mit Spitzenkandidat Matthias Laurenz Gräff von 3,4 Prozent auf 4,87 Prozent. "Ich sehe dieses Ergebnis aber als einen guten Auftakt für die kommenden Landtagswahlen und als Bestätigung unseres Wachstums", sagt Gräff.
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