WAV-Wohnhausanlage in Horn: Modern im Kern
WAV-Wohnhausanlage in Horn: Modern im Kern. Bewohner nahmen bei Fest Schlüssel für die 62 Wohnungen in der neuen WAV-Wohnhausanlage im Horner Zentrum entgegen.
Lang hat es gedauert, jetzt ist sie endlich bewohnt: Die neue Wohnhausanlage der Waldviertler Siedlungsgenossenschaft (WAV) ist nach ihrem verspäteten Baustart wegen anfänglicher Anrainerproteste jetzt nach dreijähriger Bauzeit ihren Bewohnern im Rahmen eines kleinen Festes übergeben worden.
WAV-Geschäftsführer Manfred Damberger merkte an, dass „gut Ding eben Weile“ brauche. Er sei froh, gegen den anfänglichen Widerstand dieses „wunderbare Projekt“ durchgezogen zu haben. Die neuen Bewohner seien auch in anderer Hinsicht „Glückspilze“: Würde man bei den heutigen Baupreisen zu bauen beginnen, würden die Wohnungen um 50 Prozent teurer ausfallen. Auch die Betriebskosten könnten wegen des Anschlusses an die günstige Fernwärme niedrig gehalten werden.
Einen Blick in die Geschichte der Zusammenarbeit mit der Stadtgemeinde Horn warf dann WAV-Obmann Hubert Mayerhofer. Denn schon 1959 hat die WAV in der Spitalgasse einen Wohnbau errichtet. Damals, wie Mayerhofer erzählte, noch unter Mithilfe der Bewohner. Auch damals hätte akuter Baustoffmangel geherrscht, die Bewohner seien noch zum Bahnhof gegangen, um eigenhändig von dort die Ziegel zur Baustelle zu schleppen. In weiterer Folge habe die WAV dann in Horn so gut wie alles gebaut, was möglich war: Neben Wohnungen und Reihenhäusern auch das Öhlknechthof-Projekt, eine Brücke über die Taffa oder den Kindergarten. Das jüngste Projekt sei jetzt noch „die Krönung“.
Aber nicht nur das Gebäude selbst sei top-modern, auch die Verwaltung laufe auf modernstem Weg. So haben die Bewohner etwa digitalen Zugriff auf Vorschreibungen, Betriebskostenabrechnung oder Versicherungspolizzen.
Ehe die Wohnungen dann von Pfarrerin Birgit Schiller und Stadtpfarrer Albert Groiß gesegnet wurden und sie die neuen Besitzer auch offiziell in Empfang nehmen durften, warf Damberger noch einige Zahlen in die Runde. So wurden bei diesem Projekt knapp 20 Kilometer Rohrleitungen für Wasser und Kanal verlegt, 990 Lkw sind zur Baustelle zu- und abgefahren und haben dabei 12.000 m³ bewegt. Die Länge der elektrischen Leitungen bezifferte Damberger mit 109 Kilometern. Insgesamt wurden 30.000 Ziegel verbaut und eine Fläche von 3.500 m² mit Fliesen belegt: „Und das alles in Top-Zusammenarbeit mit den diversen Firmen“, sagte Damberger.
Landesrat Martin Eichtinger fügte an, dass er glücklich sei, dass das Land wegen seines Wohnbauförderungs-Systems flächendeckend leistbares Wohnen anbieten könne.