Nächste Etappe für Glasfaser in Horn läuft

Weiter zügig voran schreitet der Glasfaserausbau in der Bezirkshauptstadt Horn. Derzeit hat schon etwa die Hälfte aller Haushalte in Horn die Möglichkeit, sich ans Glasfasernetz anzuschließen, wenn sie das wollen, berichtet Bürgermeister Jürgen Maier. In einem Stufenplan soll jetzt der weitere Ausbau auch in den Katastralgemeinden abgeklärt werden.
Die Errichtung eines Glasfasernetzes in Horn wurde 2018 von der EVN-Tochter „kabelplus“ gestartet. Mittlerweile haben laut Gerhard Haidvogel, technischer Geschäftsführer von kabelplus, rund 2.100 Haushalte und Betriebe in Horn Zugang zu schnellem Breitbandinternet mit Datenübertragungsraten bis zu 500 Mbit/s und hochauflösendem Kabelfernsehen direkt bis in die Wohnung (FTTH – fiber to the home).
Laufende Arbeiten im gesamten Stadtgebiet. Wer offenen Auges durch die Stadt marschiert, dem bleibt nicht verborgen, dass das Glasfasernetz aktuell laufend erweitert wird. Zuletzt wurde in der Zwettler-Straße gearbeitet, hier wurden Anschlüsse für 14 Fertigteilhäuser im neuen Wohnpark vorgenommen, genauso bei der neuen WAV-Wohnanlage in der Robert-Hamerling-Straße. Geplant ist für Mai der Start der Ausbauarbeiten bei 16 Reihenhäusern in der Frauenhofner Straße und bei Einfamilienhäusern in der Josef- Strommer-Straße. In der Hans- Rasch-Straße startet die Anschlussherstellung von rund 50 Haushalten bereits Ende April.
Katastralgemeinden: Mühlfeld fertig, Mödring und Breiteneich warten. Während Mühlfeld schon 2020 ausgebaut wurde – hier können laut Haidvogel seit Herbst weitere 60 Haushalte und Betriebe mit Glasfaser versorgt werden, soll sich der weitere Ausbau in den Katastralgemeinden nach der tatsächlichen Nachfrage und der Wirtschaftlichkeit der Projekte richten.
Laut Maier wurden dazu Interessens-Abfragen durchgeführt: „Das muss jetzt durchgerechnet werden, dann kann man die Ergebnisse in den weiteren Zeitplan einflechten.“ Man werde wahrscheinlich nicht das gesamte Gemeindegebiet noch heuer versorgen können, einige Arbeiten werden sich auch erst im nächsten Jahr ausgehen: „Wir bemühen uns, dass laufend etwas weitergeht“, sagt Maier. Man müsse aber bedenken, dass kabelplus nicht einzig für Horn zuständig sei, sondern auch in vielen anderen Gemeinden aktiv ist.
Mödring: Glasfaser entscheidendes Kriterium für Bauplatz-Interessenten. Von großem Interesse an Glasfaser der Bewohner von Mödring – „und zwar von Jung bis Alt“ – berichtet indes Ortsvorsteher Robert Lochner.

Gerade Haushalte, in denen in den vergangenen Monaten Home-Office oder Distance-Learning stattgefunden hat, lechzen geradezu nach der modernen Internetversorgung. Für viele passiere der Ausbau zu langsam, aber man könne nicht erwarten, dass man an einem Tag unterschreibt und am nächsten Tag die Bagger auffahren.
Dass bei der Entscheidung über den Ausbau auch der wirtschaftliche Aspekt ein Kriterium sei, leuchtet ihm ein: „Natürlich ist es eine Kostenfrage. Der Ausbau muss auch für das handelnde Unternehmen auf lange Sicht profitabel sein“, sagt er. Auch die Kosten der Straßenbauarbeiten müssten bedacht werden: „Wir haben in Mödring derzeit alles schön asphaltiert. Wenn wir aufgraben, kostet es viel Geld, das wieder so herzurichten.“
Dass Glasfaser aber ein entscheidender Zukunftsfaktor ist, sehe man anhand von Anfragen von Bauplatz-Interessenten für das neu erschlossene Siedlungsgebiet: „Da ist die wichtigste Frage immer, ob es einen Glasfaseranschluss geben wird.“ Bei bestehenden Häusern sei zu bedenken, dass ein Glasfaseranschluss maßgeblich zur Wertsteigerung beitrage.
Breiteneich: 85 Prozent wollen Glasfaser. „Ich bin stolz und begeistert, wie fortschrittlich die Breiteneicher sind“ – groß ist die Freude beim Breiteneicher Ortsvorsteher Alois Burger.

Denn dank großer Info-Offensive auch über den Dorferneuerungsverein haben sich hier 144 von möglichen 168 Haushalten für einen Glasfaseranschluss ausgesprochen. „Das sind mehr als 85 Prozent“, rechnet Burger vor. Schließlich habe kabelplus einen Wert von 60 Prozent angegeben, damit das Projekt realisiert werden könne.
„Das ganze Dorf braucht Glasfaser“. Dass der Ausbau in Breiteneich vielleicht erst 2022 kommen wird, damit kann Burger leben. Was ihm aber wichtig ist: „Dass nicht nur in der neuen Siedlung, wo die Arbeiten unproblematisch sein sollten, ausgebaut wird, sondern auch im alten Dorf.“ Denn hier seien die Arbeiten aufgrund der örtlichen Gegebenheiten – etwa mit vielen dicken Mauern an den Gebäuden – schwieriger.
Warum ihm der Ausbau des gesamten Dorfes am Herzen liegt? „Auch viele Besitzer unbewohnter Häuser haben um einen Anschluss angefragt, weil sie wissen, dass diese Technologie einfach die Zukunft ist“, sagt Burger. Damit steige die Wahrscheinlichkeit, dass diese Gebäude später auch Käufer finden – und nicht leer stehen bleiben.
Lob für Partnerschaft vom Bürgermeister. Anders als in kleineren Gemeinden, die beim Glasfaserausbau mit der nöGIG kooperieren, müsse sich Horn als Bezirkshauptstadt selbst um Lösungen gemeinsam mit dem Betreiber kabelplus kümmern. Das funktioniere aber sehr gut, mit kabelplus habe man einen „langjährigen verlässlichen Partner, der mit seiner modernen Kommunikationsinfrastruktur die gegenwärtigen und künftigen Anforderungen der Horner Bürger erfüllen kann“, sagt Maier. Und das sei für den Wirtschafts- und Bildungsstandort Horn von großer Wichtigkeit.