Reiselust in Horn: Klimabewusstsein prägt Buchungsverhalten

Erstellt am 28. März 2023 | 20:00
Lesezeit: 4 Min
hor13reisen
Foto: Raiffeisen Reisen
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Der Winter neigt sich dem Ende zu, die Tage werden länger. Die Leute zieht es nicht nur nach draußen, sondern auch wieder in die Ferne. Die NÖN hat sich im Bezirk umgehört, wo die Horner dieses Jahr ihren Sommerurlaub verbringen wollen.

Sabine Holzapfel-Friedrich vom ÖAMTC-Reisebüro in Horn berichtet Positives: „Wir sind heuer sehr zufrieden, was die Buchungen angeht“, erzählt sie der NÖN. Der Corona-bedingte Einbruch im Tourismus sei ausgestanden, das Geschäft laufe wieder auf hohem Niveau. Laut ihr buchen nicht nur alte Stammkunden wieder eifrig, auch über neue Kundschaft könne man sich freuen – vermittelt durch die zufriedene Stammkundschaft.

Über die Rückkehr der Stammkunden freut sich auch Josef Langthaler von Langthaler Transport aus Horn. Auch in seiner Branche wären die Stammkunden zurück und hätten Freunden und Bekannten Lust auf Busreisen gemacht, erzählt der Firmenchef. Großer Beliebtheit würden sich immer noch mehrtägige Reisen ins Ausland erfreuen. Eine 14-tägige Spanienrundreise sei beispielsweise schon sehr gut gebucht, erfährt die NÖN.

Auch die Jungen buchen wieder im Reisebüro

Im ÖAMTC-Reisebüro freut man sich außerdem über eine weitere Entwicklung: Auch junge Menschen zwischen 20 und 35 würden ihre Urlaube wieder vermehrt über Reisebüros buchen. Das sei überraschend, so Holzapfel-Friedrich, hätte diese Alterskohorte in der Vergangenheit Reisen doch primär selbst im Internet organisiert und gebucht. Die Rundum-Betreuung durch professionelle Touristiker hat also offenbar noch nicht ausgedient, wie das neue Interesse an Buchungen im Reisebüro zeigt.

Auch heuer zieht es die meisten wieder in den Süden, weiß Reiseberaterin Holzapfel-Friedrich. Sommerklassiker wie Griechenland, Spanien oder Zypern seien auch heuer wieder stark nachgefragt. In der Beliebtheitsskala aufgestiegen sei auch Bulgarien, das schöne Strände, luxuriöse Hotelanlagen und eine gute Fluganbindung biete. Nicht mehr so oft gebucht werde jedoch Tunesien, das noch vor einigen Jahren ein beliebtes Reiseziel gewesen sei. Daneben vermittelt das ÖAMTC-Reisebüro in Horn auch Kreuzfahrten ins Mittelmeer, zu den norwegischen Fjorden oder entlang der Donau. Auch geführte Rund- bzw. Studienreisen werden angeboten.

Plus bei Zug und Schiff, Minus bei Busreisen

Der Trend zu besonders kurzfristigen Reisen wäre rückläufig, die meisten Menschen würden wieder recht früh buchen. Dies habe einerseits mit dem Ende der Pandemie zu tun, erklärt die ÖAMTC-Touristikerin, andererseits aber auch mit Anreizen wie dem Frühbucherbonus und Kinderfestpreisen. Gerade für Familien wäre das sehr attraktiv gewesen und hätte viele zur Buchung bewegt, so Holzapfel Friedrich, die sich rundum zufrieden zeigt: „Die Reiselust ist ungebrochen.“

Einen anderen Eindruck vermittelt jedoch Busunternehmer Josef Langthaler. Das Geschäft mit Busreisen habe sich seit dem Ende der Pandemie zwar erholt, insgesamt sei es aber „sehr durchwachsen und rückläufig.“ Bei Transport Langthaler hätte man daher von 20 auf 7 Busse reduziert. Der Rückgang habe verschiedene Gründe, so Langthaler. So habe sich die Zusammenarbeit mit Hotels verkompliziert. Gerade bei Busrundreisen mit vielen Stopps und Nächtigungen in unterschiedlichen Beherbergungsbetrieben erschwere das die Planung enorm. Außerdem sei es schwierig, geeignetes Personal zu bekommen. „Als Reisebegleiter bei einer Busreise musst du ein Alleskönner sein. Wissen über Geografie, Land und Leute gehört ebenso dazu, wie eine soziale Ader.“ Solche Mitarbeiter finde man aber immer weniger, erzählt der Horner Busunternehmer der NÖN. Auch die Arbeit in der Nacht und an Wochenenden schrecke viele davon ab, in den Tourismussektor einzusteigen.

Klimabewusstsein verändert Reiseverhalten

Klimabewusstsein verändert ReisenAuch ein gesteigertes Klimabewusstsein bei den Kunden sei zunehmend spürbar, berichtet Holzapfel-Friedrich vom ÖAMTC-Reisebüro Horn. „Die Klimadebatte ist vorhanden und bei vielen Kunden sehr präsent“, erzählt sie der NÖN. Gerade bei Städtereisen ins benachbarte Ausland würden die meisten explizit nach klimaschonenden Optionen anfragen und daher Zugverbindungen buchen. Städte wie Hamburg, München, Prag, Amsterdam oder Mailand werden also verstärkt auf der Schiene und nicht mehr mit dem Flugzeug angesteuert.

Großer Beliebtheit erfreuen sich auch weiterhin Fährreisen. Viele Menschen fahren beispielsweise mit dem Auto nach Italien, übersetzen von dort mit der Fähre nach Griechenland, und klappern die Wunschdestination dann vor Ort mit dem eigenen Wagen ab, anstatt ein Mietauto zu buchen.

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