Klosterneuburger Ortsvorsteher: Drei Neue ab dem zweiten Halbjahr 2022

Mit der Gemeinderatssitzung am 1. Juli beginnt auch eine neue personelle Ära der Ortsvorsteher in Klosterneuburg. Gleich drei der sechs Ortsvorsteherposten werden neu besetzt. Keine leichte Aufgabe für den Bürgermeister, der das Vorschlagsrecht hat.
Das tragische Ableben von Johann Fanta, Ortsvorsteher in Kierling, und die persönliche Entscheidung von Manfred Hoffelner, Ortsvorsteher in Höflein, und Johann Bauer, Ortsvorsteher in Maria Gugging, ihr Amt mit Ende des ersten Halbjahres 2022 zurückzulegen, machen Neubesetzungen erforderlich.
Vorschläge: Pöll für Gugging, Fucac für Höflein
Dabei stehen für die Katastralgemeinden Maria Gugging und Höflein die Nachfolger schon fest, wie Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager der NÖN exklusiv verrät: „Ich werde dem Gemeinderat für Maria Gugging Gabi Pöll und für Höflein Helga Fucac vorschlagen. Das sind Menschen in der Mitte des Ortsgeschehens. Und das ist wichtig für mich.“

Die Suche nach einem Nachfolger von Johann Fanta in Kierling scheint sich schwieriger zu gestalten. Hier sind für Schmuckenschlager noch Gespräche zu führen: „Das ist eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe und gehört auf alle Fälle gut überlegt.“
Aber auch diese personelle Frage wird bald entschieden sein müssen, denn alle drei vom Bürgermeister vorgeschlagenen Kandidaten sollen vor der endgültigen Entscheidung am 1. Juli den Fraktionen für Gespräche zur Verfügung stehen. Schmuckenschlager: „Auch das ist mir sehr wichtig, damit im Vorfeld der Gemeinderatssitzung schon alles klar ist. Diesbezüglich wird es Termine mit den Fraktionen geben.“
Harsche Kritik gegen das System
Das System der Katastralgemeinden und den damit verbundenen Posten der Ortsvorsteher ist seit der Einführung nach dem Zweiten Weltkrieg nicht unumstritten. Vor allem der finanzielle Aufwand steht oft an erster Stelle der Kritiker.

„Diese Kritik kommt von Politikern, die immer fordern, Klosterneuburg sollte zur Statutarstadt werden. Wenn wir das umsetzen würden, hätten wir noch einen wesentlich höheren Aufwand für die politischen Amtsträger zu leisten“, entkräftet Schmuckenschlager das Argument.
Bis 1933 wären die Katastralgemeinden selbstständig gewesen. Dementsprechend hätten alle Klosterneuburger Gemeinden einen kompletten Gemeinderat, was eine wesentliche finanzielle Mehrbelastung bedeutet hätte. Schmuckenschlager. „Ich sehe keinen Anlass, eine Ebene der politischen Beteiligung und Vertretung zu reduzieren, wenn gleichzeitig die Ausgaben für Bürgerinformation und -beteiligung erhöht werden. Alleine heuer machen die Beauftragungen von Agenturen mehr aus als jeder Ortsvorsteher jemals kosten würde.“
Ein weiterer Kritikpunkt am System der Ortsvorsteher ist der, dass gefordert wird, die Ortsvorsteher sollte man aus dem Kreis der gewählten Mandatare rekrutieren. Darauf Schmuckenschlager: „Wer das befürwortet hat keinen Überblick über die Aufgabenvielfalt und Beanspruchung dieser Funktion.“

So würde entweder die Arbeit im Gemeinderat oder die im Ort unter dieser Doppelfunktion leiden. „Derjenige, der das am meisten fordert, war der einzige Vizebürgermeister Klosterneuburgs, der kein Ressort führte“, spart Schmuckenschlager auch nicht an einem Seitenhieb, der wohl Gemeinderat Hofbauer gewidmet ist.
Allgemein hält Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager am System der Klosterneuburger Ortsvorsteher strikt fest und sieht es als finanziell vernünftig: „Das, was wir hier vollziehen, ist ein echtes Sparmodell.“