20-Jähriger steckt in Kierling aus

Das erste Wochenende ist geschafft: Nach der Eröffnungsfeier am Mittwoch, 22. März, empfing Andreas Kafka am Wochenende die ersten Gäste in seinem neuen Heurigen – und das mit gerade mal 20 Jahren. Er hat die Weinbauschule in Krems abgeschlossen und diese hat in ihm das Interesse geweckt, seinen eigenen Heurigen zu eröffnen.
Michael Gartner unterstützt ihn dabei und stellt Kafka dafür sein Lokal in Kierling zur Verfügung. In diesem hat Gartner vor einigen Jahren selbst einen Heurigen betrieben, der lange Zeit ein Treffpunkt für viele Mitbürgerinnen und Mitbürger war. „Was mich freut ist, dass dieses Haus endlich wieder Leben hat und du hoffentlich trotzdem weitermachst, wenn ein Wochenende mal nicht gut läuft,“ sagt er zu Kafka beim Einleiten der Eröffnungsfeier.
Die Eröffnung eines neuen Heurigen gehört gefeiert
Unteranderem Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager, Ortsvorsteher Markus Fuchs, Ortsvorsteherin Gabi Pöll, Heurigenwirte aus der Umgebung und seine Familie waren dabei, um mit Kafka anzustoßen. Bei der Veranstaltung im kleinen Rahmen richtete nicht nur Lokaleigentümer Gartner ein paar Worte an den jungen Winzer, sondern ebenso Bürgermeister Schmuckenschlager und der Vorsteher des Weinbauvereins Martin Kerbl.
„Der Name Kafka ist in Kierling sehr weitreichend“ , erzählt Schmuckenschlager und erinnert an die Bedeutung des Familiennamens: Heurige stehen mit ihrem Namen für ihr Lokal und haben somit die Verantwortung, dass die Produkte, sowie der Umgang mit den Menschen stimmt.
Am Anfang wollen die Kollegen der Heurigen in der Nähe den 20-Jährigen besonders unterstützen und rund um die Uhr für ihn erreichbar sein. Kerbl überreichte Kafka als Geschenk ein Schild für den Heurigen. Damit soll man von außen gleich erkennen können, dass sich hinter der gewöhnlichen Hausfassade das neue Lokal verbirgt.
Eigentlich waren wir alle vier Tagen bumvoll. Andreas Kafka, Neo-Heurigenwirt
In Kierling befindet sich nicht nur der Heurige Kafkas, sondern auch seine Weingärten. Die Trauben werden mit der Hand geerntet und in Klosterneuburg weiterverarbeitet. Mit einem Apfelcider, grünem und rotem Veltliner und gemischtem Satz begeistert er am Mittwoch bei der Eröffnung seine ersten Gäste. Mit von Oma selbst gemachten herzhaften Schmankerl und süßen Mehlspeisen will er ebenso überzeugen.
Die Mühen haben sich gelohnt: Bereits am ersten Wochenende nach der Eröffnung ist sein Buschenschank gut besucht und verzeichnet seine ersten Erfolge. „Eigentlich waren wir alle vier Tagen bumvoll“, freut sich der Winzer. Mit dem Essen, vor allem mit der großen Kafkaplatte habe er besonders punkten können. Am Samstag hat der Kierlinger Blasmusikverein zusätzlich für die perfekte musikalische Untermalung im Heurigen gesorgt. Trotz des Regens war jedoch Sonntag der stärkste Tag bisher: Drinnen sowie draußen blieb kein Platz leer.