Gegenwind für Ortschef Duffek aus den eigenen Reihen

Zu Beginn der Niederhollabrunner Gemeinderatssitzung am vergangenen Mittwochabend schien alles wie gewohnt zu verlaufen. Als LSP-Gemeinderat Johannes Schachel jedoch einen Dringlichkeitsantrag einbrachte, legte er den Grundstein für eine Auseinandersetzung mit Streitwert, die es in der Form schon seit Langem nicht mehr in Niederhollabrunn gab.
Mit dem Dringlichkeitsantrag forderte Schachel ÖVP-Bürgermeister Jürgen Duffek dazu auf, in Bezug auf die Biber-Thematik in der Gemeinde sowie das Rechtsverfahren rund um die Feldweg-Causa mit Monika Duffek (die NÖN berichtete in der Vergangenheit bereits über beide Themen) Stellung zu nehmen.
Schachels Antrag wurde zu seiner Überraschung angenommen
„Die Liste Schachel Parteilos vertritt die Meinung, dass die Gemeinde in beiden Fällen nicht optimal gehandelt hat. Deshalb war es uns wichtig, diese beiden Themen in der Sitzung näher zu behandeln“, so Schachel. Ursprünglich ging die LSP davon aus, dass der besagte Dringlichkeitspunkt „wie üblicherweise von Duffeks Parteifreunden niedergestimmt wird“. Zur Überraschung aller Anwesenden enthielt sich Christian Schnepps – ÖVP-Ortsvorsteher von Bruderndorf – seiner Stimme. Franz Helnwein – ÖVP-Ortsvorsteher von Haselbach – stimmte hingegen sogar für Schachels Antrag.
In Folge dessen widmete sich Bürgermeister Duffek den beiden besagten Themen. Klare Worte fand er in Bezug auf die Biber-Thematik: „Dem Senningbach-Verband kommt der Großteil der Problemzone zu. Natürlich kann die Gemeinde in gewisser Weise selbst aktiv werden. Letztendlich ist aber der Senningbach-Verband für den Großteil der Maßnahmen verantwortlich.“
ÖVP-Ortsvorsteher redet sich in Rage
Die Feldweg-Causa rund um Monika Duffek sorgte jedoch für deutlich mehr Zündstoff. Vor allem Haselbachs Ortsvorsteher Franz Helnwein zeigte bei der Gemeinderatssitzung kein Verständnis für den Verlauf der Causa und rollte das Thema immer wieder auf.
Gegenüber der NÖN tut Helnwein seine Meinung kund: „Ich war immer dagegen, dass wir als Gemeinde gegen Monika Duffek ein Rechtsverfahren führen. Nun besteht das Risiko, dass wir aus der Sache als Verlierer herausgehen und der Bürger die mittlerweile unglaublich hohen Gerichtskosten tragen muss.“
Stattdessen treibt man die gesamte Causa lieber vor Gericht. Die ganze Sache stinkt mir gewaltig Franz Helnwein
Helnwein wäre Befürworter einer unbürokratischen Lösung gewesen: „Es hätte vollkommen ausgereicht, wenn wir auf der einen Seite des Feldweges die Stauden weggeschnitten und dadurch die Breite wiederhergestellt hätten. Die andere Seite hätte man wiederum nur mit Erde aufschütten und planieren müssen.“
Diese Problemlösung sei laut Helnwein von den Gemeindevertretern allerdings aufgrund des Grundstücksnachbars auf der gegenüberliegenden Seite des Feldweges nicht in Betracht gezogen worden. „Manche Leute werden in unserer Gemeinde wegen jeder Kleinigkeit angegriffen, andere haben wiederum die absolute Narrenfreiheit. Ich verstehe nicht, warum man sich nie mit allen Parteien samt Monika Duffek um eine Lösung bemüht hat. Stattdessen treibt man die gesamte Causa lieber vor Gericht. Die ganze Sache stinkt mir gewaltig.“
Bürgermeister: „Helnwein kennt die Causa schlecht“
Auch Bürgermeister Duffek sei Freund einer unbürokratischen Lösung gewesen, letztendlich sei dies aber an Monika Duffek gescheitert. „Gemeinsam mit Monika Duffek und ihrem Rechtsanwalt wurde ein Vergleichsangebot vor Gericht mit der Gemeinde ausgehandelt. Dieses wurde jedoch aus heiterem Himmel von ihr abgelehnt. Diese Frau macht nun die Gemeinde zum Spielfeld ihrer Streitereien. Auch ein Blinder erkennt, dass sie, wenn sie ihren eigens mitverhandelten Vergleich dann doch nicht vor Gericht annimmt, nicht an einer einvernehmlichen Einigung interessiert ist.“
Ortsvorsteher Helnwein sei wiederum nicht genug in den Rechtsfall involviert. „Helnwein hat in den letzten zwölf Monaten viele Arbeitssitzungen der Gemeinde verpasst und wusste folglich über viele Dinge nicht ausreichend Bescheid. Selbstverständlich kann er bei der Gemeinderatssitzung seine Meinung äußern, unglücklicherweise war der Inhalt aufgrund seiner fehlenden Aktenkenntnis diesmal aber sehr mager.“
Nichtsdestotrotz warnt Helnwein vor weiteren Folgen: „Jeder hat irgendwo eine Leiche vergraben, man muss nur danach suchen. Wenn der aktuelle Rechtsstreit irgendwann sein Ende finden sollte, wird Monika Duffek garantiert die nächste Causa ausrollen – das kann man ihr aber nicht verübeln.“