Photovoltaik-Anlage: De Witt erhält wieder keine Förderung

Gerhard de Witt hat im August 2022 zum ersten Mal um eine Förderung für eine Photovoltaikanlage angesucht - das entwickelte sich zur Farce. „Ich wurde abgelehnt, da ich zu langsam das Formular ausgefüllt habe“, erzählt der Großmugler Gemeinderat. „Genau das Gleiche dann im Oktober 2022. Nach einer Minute und 24 Sekunden war alles vorbei. Wieder abgelehnt.“ De Witt hat gehofft, dass mit den Förderrichtlinien 2023 alles anders wird: „Falsch gedacht!“
Der Fördercall startete zu einem bestimmen Zeitpunkt, in den ersten fünf Minuten wurden laut de Witt über die IT-Systeme der Abwicklungsstelle für Öko-Strom (OeMAG) mehr als 58.184 Ticket gezogen. „Für mich als Privatperson ist diese Vorgangsweise einer Förderungsvergabe unverständlich und entspricht nicht dem Gleichheitsprinzip!“, kritisiert er mit scharfer Zunge.

„Eine Person, die schneller tippen kann, ist förderwürdiger als eine Person, welche nicht so schnell tippt. Ich glaube, unsere Regierung macht sich lustig über die Bürger von Österreich! Sie setzen circa 100.000 Bürger gleichzeitig um eine bestimmte Uhrzeit vor einen Computer und lassen diese dann um die Wette tippen.“ De Witt hat mehr als 20.000 Euro in eine Photovoltaik-Anlage investiert.
Auf NÖN-Nachfrage lässt die OeMAG wissen: „Die elektronische Ticketziehung ist gesetzlich vorgegeben und darf daher leider nicht anderweitig durchgeführt werden.“ Betont wird, dass die OeMAG als beauftragter Dienstleister an die gesetzlichen Vorgaben gebunden sei und die Rahmenbedingungen für die Fördervergabe nicht gestalten könne. Und: „Eine Antragstellung mit über 100.000 Teilnehmern wäre allerdings in dieser Größenordnung ohnehin nur elektronisch zu bewältigen.“
Chancen für jene, die nicht schnell waren
Bei dem angesprochenen Call kommen laut OeMAG alle privaten Förderwerber mit Aufdachanlagen bis 20kWp zum Zug. „Sollte Gerhard de Witt daher bei der Ticketziehung der Weiterleitung seines Antrags an den Klima- und Energiefonds zugestimmt haben, dann werden auch all jene eine Förderung erhalten, die nicht so schnell waren“, wird versichert. Informationen über den Status der Förderung wird per Mail versandt.
Rund 29.000 Förderwerber haben von der OeMAG bereits eine Förderzusage bekommen: „Das ist eine wesentliche Verbesserung für private Antragsteller gegenüber dem Vorjahr.“ Und die OeMAG gibt auch noch einen Tipp: „Es gibt auf unserer Homepage einen Leitfaden für die Ticketziehung. Hier kann man sich schon vorab über alle notwendigen Angaben informieren.“