Wurde Fußballgolf-Idee „gestohlen“?

Als Beweis können sie eine von Leopold Kaiser und Alexander Kirchmauer unterschriebene Vereinbarung vorlegen, in der der Kaiserrast der Gastronomiebetrieb zugebilligt wird, im Gegenzug dürfen Benützer der Anlage die Infrastruktur wie Parkplätze oder Sanitäranlagen nutzen.
Leopold Kaiser ist empört über den Vorwurf: „Keiner hat ein Patent oder Recht auf Fußballgolf.“ Außerdem hätten die beiden von sich aus die Zusammenarbeit aufgekündigt.
Kirchmauer und Dworak haben die neue Sportart, bei der man mit dem Fuß Golf spielt, 2014 in Salzburg kennengelernt. Bald war den Stockerauern klar, dass sie Ähnliches in Ostösterreich umsetzen wollen. Sie gründeten den Fußballgolfverein NÖ und fanden unweit der Kaiserrast ein privates Grundstück, das sie hätten mieten können.„Damit wollen wir sie nicht durchkommen lassen,
wir lassen uns nicht so einfach ausbremsen.“
Alexander Kirchmauer
Den Pachtvertrag hatten sie so gut wie in der Tasche, als sie im November 2014 den Betreibern der Kaiserrast ihre Idee präsentierten. „So ist die schriftliche Vereinbarung über die Nutzung der Infrastruktur entstanden“, erzählt Kirchmauer.
Am 1. Mai hätte man aufsperren wollen. Bei einem Gespräch im Jänner sei dann alles anders gewesen, erinnert sich Dworak. Die Betreiber der Kaiserrast stellten finanzielle Forderungen. Gespräche und Schreiben, in denen die beiden auf Einhaltung der Vereinbarung pochten, verliefen im Sand.
Im März mussten sie dann feststellen, dass die Kaisers das Projekt auf ihrem eigenen Grund verwirklichen. „Damit wollen wir sie nicht durchkommen lassen, wir lassen uns nicht so einfach ausbremsen“, ärgert sich Kirchmauer, der im Brotberuf Rechtsanwalt ist. Er hat jetzt Klage eingereicht.
Laut Kaiser falsche und vereinfachte Vorstellungen
Schließlich habe man die ganze Vorarbeit geleistet, ein Konzept erstellt und sich über die Umsetzung erkundigt. „Wir klagen diese finanziellen Investitionen ein“, kündigt er an„Wir haben ihnen gar nichts weggenommen“, betont Leopold Kaiser. Ohne Zusammenarbeit mit der Kaiserrast, also der Bereitstellung von Strom oder Sanitäranlagen, hätte die Bezirkshauptmannschaft die Anlage auch nicht genehmigt, ist sich Kaiser sicher.
Auf dem anvisierten Areal wäre auch ein Riesenberg Schotter gelegen, der eine Eröffnung am 1. Mai unmöglich gemacht hätte. „Die beiden wollten nichts zahlen und haben geglaubt, dass alles umsonst ist“, wehrt er sich, „wenn man etwas miteinander macht, dann muss das ein Geben und Nehmen sein.“
Die beiden Initiatoren hätten auch völlig falsche und vereinfachte Vorstellungen von dem Projekt und seinen Kosten gehabt. Die Diskussionen hätten laut Kaiser jedenfalls dazu geführt, dass Kirchmauer und Dworak die Kooperation beendeten, bevor sie noch überhaupt begonnen hatte. „Sie wollten nicht mehr zusammenarbeiten“, hält er gegenüber der NÖN fest.