Anna Stierschneider: mit 31 bereits gefragte Top-Forscherin

Erstellt am 27. Mai 2023 | 06:30
Lesezeit: 3 Min
IMC Krems - Anna Stierschneider - Top-Forscherin
Jungforscherin Anna Stierschneider forscht, wie Optogenetik gegen Sepsis oder Krebs eingesetzt werden kann. Vor Kurzem hat sie ihr PhD-Studium abgeschlossen, also den Doktorgrad erlangt.
Foto: IMC Krems
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Anna Stierschneider, Absolventin von „Medical and Pharmaceutical Biotechnology“ am IMC Krems, nutzt Optogenetik für ihre Forschung in regenerativer Medizin. Vor Kurzem hat sie ihren PhD gemacht.

Anna Stierschneider hat nach ihren Bachelor- und Master-Studiengängen „Medical and Pharmaceutical Biotechnology“ am IMC Krems das PhD-Studium „Regenerative Medicine“ an der Universität für Weiterbildung Krems (Donau-Universität) absolviert und im April 2023 erfolgreich abgeschlossen.

Krebs-Signale rechtzeitig richtig deuten

Im Rahmen ihres PhD-Studiums hat Stierschneider zwei Publikationen als Erstautorin veröffentlicht: im „International Journal of Molecular Sciences“ und in „Cells“. Ihr Forschungsthema behandelt die Aufklärung der molekularen und regulatorischen Mechanismen von TLR4-Signalgebung in Entzündungen und Krebs. Sie hat dabei optogenetisch manipulierte Zelllinien entwickelt, die eine räumlich-zeitlich präzise und reversible Fotoaktivierung von TLR4 ermöglichen.

Junges Forschungsfeld der Optogenetik

Optogenetik ist ein relativ neues Fachgebiet der genetischen Forschung, das sich mit der Kontrolle von genetisch modifizierten Zellen mittels Lichts beschäftigt. Dabei werden lichtsensitive Proteindomänen, die aus Pflanzen isoliert wurden, in die zu untersuchenden Rezeptoren, sogenannte Toll-like Rezeptoren, eingebaut. Diese fungieren quasi als „Lichtschalter“ und können durch Lichtreize eingeschalten bzw. im Dunkeln ausgeschalten werden.

Forschung über Abläufe in den Zellen

„Mit diesem neuen biotechnologischen Verfahren, das auf dem Prinzip der Optogenetik beruht, wollen wir prüfen, welche Botenstoffe bei einer Sepsis aktiv sind, sie vorantreiben und die Blutgefäße durchlässig werden lassen“, so Stierschneider. Für ein besseres Verständnis lasse sich ein Vergleich zur Pflanzenwelt ziehen: Auch Pflanzen reagieren auf Licht und wachsen nur dann, wenn sie von der Sonne beschienen werden. Dieses Prinzip könnte auch im Körper funktionieren. Mithilfe der Optogenetik soll so eine Reihe von Fragen zu zellulären Abläufen bei einer Sepsis beantwortet werden.

Arbeit wurde bereits mit Preisen gewürdigt

Mit ihrer Forschung hat Anna Stierschneider einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung der TLR4-Signalgebung geleistet und neue Möglichkeiten für die zukünftige Erforschung von Entzündungs- und Krebsprozessen eröffnet. Die Projektmitarbeiterin im Department Life Sciences am IMC Krems wurde bereits 2021 für hervorragende Forschungsarbeiten mit dem tecnet accent Innovation Award und im Mai 2023 mit dem Science Award am IMC Krems ausgezeichnet. Die 31-jährige Wachauerin zählt zu den bedeutendsten Jungforscherinnen in Niederösterreich.

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