„100 Jahre Dockner“ lockte fast 600 Gäste nach Höbenbach

Eine fast unübersehbare Menge an Ehrengästen und zahlreiche Freunde, Partner und Wegbegleiter der erfolgreichen Winzerfamilie begingen mit den Gastgebern den 60. Geburtstag Sepp Dockners, den Vierziger seines Sohnes Josef „Joe“ Dockner und die Eröffnung des neuen „Little Joe-Kellers“.
Fest mit fast endloser Ehrengäste-Liste
Unter den weit über 500 Mitfeiernden fanden sich unter anderem Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Bischof Alois Schwarz, Abt Columban Luser, Oberösterreichs Alt-Landeshauptmann Josef Pühringer, sein niederösterreichisches Pendant Erwin Pröll, Bundesweinbauverbands-Chef Johannes Schmuckenschlager und Landesweinbaupräsident Reinhard Zöchmann ein. Ebenso unter den Gästen waren Rotkreuz-Präsident Josef Schmoll, Bezirkshauptmann Günter Stöger und Bürgermeister Martin Rennhofer.
Neuer „Little Joe-Keller“ als Zuwachs
Der neue Keller direkt hinter dem viel größeren „Joe-Keller“, der den Namen „Little Joe-Keller“ erhielt, wurde von Bischof Schwarz und Göttweigs Abt Columben Luser gesegnet. Im weiteren Zubau zum Dockner-Imperium, in dem rund 220 Hektar Weingärten (davon rund 95 eigene) bearbeitet und zwei Millionen Flaschen Wein pro Jahr gefüllt werden, haben ein großzügiges Lager für Sekt und Unterstellmöglichkeiten für Traktoren - darunter auch eine Sammlung historischer Fahrzeuge - Platz gefunden.
Opa als Pionier der Wachauer Marille
Der (größere) Joe-Keller wurde für das Event zu einer Veranstaltungshalle umfunktioniert. Dort verriet im Rahmen des von Rainer Pariasek moderierten Festaktes das Geburtstagskind, dass sein Opa Engelbert Göbl einst die „Ungarische Beste“ von seinem Auslandsaufenthalt in Ungarn nach Höbenbach brachte. Diese Sorte breitete sich - dank der Baumschule Göbls - über die ganze Region aus und firmiert heute als „Wachauer Marille“. „Ich habe die Gene vom Opa“, freute sich Dockner zu seinem 60er über den Erfolg der Familiengeschichte und dankte vor dem Publikum seiner Frau Gudrun und seiner Mutter Erika stellvertretend für die gesamte Familie für Unterstützung und Zusammenhalt.
Weingut nimmt auf Umwelt Rücksicht
Sohn Joe stellte der Senior als „besten Winemaker“ vor, der als Önologe im Betrieb den Bereich Keller übernommen habe. Den neuen Keller bezeichnete Sepp Dockner als „Hangar 6“, weil dort sechs alte, total restaurierte Steyr-Traktoren Platz gefunden haben. Stolz sei man, dass der Betrieb „Nachhaltig Austria“ zertifiziert sei - Photovoltaik als Energiequelle, Regenwasser-Zisternen und ein begrüntes Dach kennzeichnen die Zubauten zum ständig wachsenden Dockner-Imperium. Darauf, dass das noch nicht der letzte Streich gewesen ist, deutet Dockners Ankündigung in Richtung des Baumeisters Schubrig und des Architekten Lukas Göbl hin: „Einmal stellen wir noch einen Kran auf in Höbenbach!“
Dockner steht für Kompetenz und Fleiß
Während Weinbaupräsident Schmuckenschlager im Interview mit Pariasek auch Anekdoten über Joe Dockner im Internat der HBLA Klosterneuburg ausplauderte, nützte Landeshauptfrau Mikl-Leitner ihren Auftritt, um „Kompetenz und Fleiß“ der Dockners zu würdigen. Abgesehen von den Weinen („Einer besser als der andere!“) würdigte sie auch das enorme soziale Engagement der Familie Dockner, die in den vergangenen Jahren bereits über 500.000 Euro für soziale Zwecke aufgestellt hat. Das Lebensglück definiere sich bei den Dockners über die Familie, weshalb sie das Geburtstagskind mit einer Bache verglich, die ihre Lieben extrem stark verteidige. Mit der Aussage, Sepp sei „die Wildschweinsau der Familie“ sorgte sie für Lacher.
Benefiz-Wein brachte 50.000 Euro ein
Der Jubilar, der mit 20 Jahren geheiratet und den Betrieb übernommen hat sowie Vater geworden ist - weil Joe heuer den 40er feiert, kam es ja zu dem Motto „100 Jahre Dockner“ - nützte die Gelegenheit natürlich auch wieder, um Gutes zu tun. Entsprechend dem Namen des Patrons, „Josef Leopold“, waren für 1.300 Flaschen Grünen Veltliner die Trauben zu Leopoldi (15. November) geerntet und zu Josefi (19. März) abgefüllt worden. Sie standen um je 50 Euro zum Verkauf. Vom Erlös des Geburtstagsweines gingen je 25.000 Euro an „Hilfe im eigenen Land“, die von Präsidentin Sissi Pröll übernommen wurden, und die Vereinigung „Herzkinder“, für die Geschäftsführerin Michaela Altendorfer anwesend war. Mit diesen Spenden haben die Dockners die „Schallmauer“ von 500.000 Spenden-Euros durchbrochen ...
Wolfgang Ambros brachte Halle zum Kochen
Ein wichtiger Part des riesigen Festes war die Musik. In starker, rund 60-köpfiger Besetzung hatte anfangs die Bürgermusik Lauterach (Vorarlberg) die Gäste auf den Abend eingestimmt. Später unterhielt Wolfgang Friedrichs New Orleans Dixieland Band die Besucher. Und mit fetziger Musik sorgte später die Life Brothers für den Ausklang. Der wichtigste Part war aber Wolfgang Ambros, einem Freund der Familie, vorbehalten. Dass er von Christian Kolonovits am Klavier begleitet wurde, war eine Premiere. Und nach einigen Wienerliedern ließ sich „Wolferl“ auch dazu überreden, seine größten Hits („Langsam wachs ma zsamm“, „A Mensch wü i bleibn“, ...) zum Besten zu geben. Bei „Schifoan“ hielt es schließlich niemanden mehr auf seinem Sitz ...
Ein „Happy birthday“ für Opa Sepp Dockner
Große Freude für Opa Sepp Dockner: Enkelin Sarah, 8, selber vor Jahren als „Herzkind“ erfolgreich in Linz operiert, durfte zu Ambros auf die Bühne und spielte dem Jubilar ein „Happy birthday“ auf dem Saxophon. Dieser Auftritt sorgte für Rührung im Publikum. Perfekt mit den besten Weinen des Hauses und einem tollen Buffet Harry Schindleggers umsorgt, hielten viele Freunde und Wegbegleiter bis in den frühen Morgen durch. Höbenbach hat dank der Dockners einmal mehr ein Fest der Superlative erlebt.