Fahnenweihe wurde zu einem Feuerwehr-Volksfest

Erstellt am 21. Mai 2023 | 18:30
Lesezeit: 5 Min
Fahnenweihe der FF Krems
Freude über neue Fahne, viele Spenden und eine Florianimedaille: Landtagspräsident Karl Wilfing, Vizebürgermeisterin Eva Hollerer, Fahnenmutter Angelika Schmidt, Vizekanzler Werner Kogler, Fahnenpatin Marga B. Wagner-Pischel, Landesrätin Susanne Rosenkranz und Kommandant Gerhard Urschler (von links).
Foto: Martin Kalchhauser
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Zum Volksfest geriet das Fest der Fahnenweihe der Kremser Feuerwehr. Bei einem Gottesdienst im Dom der Wachau und einem Festakt auf dem Pfarrplatz war das Stadtzentrum am Samstag in der Hand der Florianis.

Nach weit über hundert Jahren im Dienst wurde die alte Feuerwehrfahne ins Ausgedinge geschickt. Als großzügiger Spender der neuen Fahne trat Kommandant Gerhard Urscher höchstpersönlich in Aktion und ließ sich das rund 10.000 Euro kosten.

13 Neue leisteten ihren Eid ab

Gefunden werden konnten für die neue Fahne aber auch eine Fahnenmutter - Urschlers Gattin Angelika Schmidt - und eine großzügige Patin in der Person der DPU-Präsidentin Marga B. Wagner-Pischel, die die Wehr 5.000 Spenden-Euros unterstützt. Beim Wortgottesdienst im Dom der Wachau erhielt die neue Fahne den Segen, den Pfarrer Franz Richter und Diakon Klaus Killer nach einer Predigt des FF-Kuraten Jörg Kreil erbaten. Der Chorus Musica Sacra umrahmte die Feier in der Kirche musikalisch. 13 neue FF-Mitglieder legten ihren Eid auf das besondere Stück ab und gelobten vollen Einsatz in die Hand Urschlers, der betonte: „Kein Einzelner kann das Hochwasser stoppen, kein Einzelner das Feuer löschen - aber gemeinsam können wir das.“

Fahne hat eine hohe Symbolkraft

Auf der neuen Fahne, die laut Pfarrer Richter „den Gedanken des Gemeinsamen und des Zusammenhalts“ unterstreicht, sind drei Heilige - Florian, der Schutzpatron der Feuerwehr, Barbara und Vitus, der Schirmherr der Stadtpfarre - zu sehen. Die Dreiteilung trägt auch der organisatorischen Einteilung der FF Krems in die Bereiche Mitte, Nord und Süd Rechnung. Auf der (Rückseite der) Fahne angeführt sind die Namen der acht Kremser Feuerwachen Angern, Egelsee, Gneixendorf, Hauptwache, Hollenburg, Rehberg, Stein und Thallern. Zudem auf dem Prunkstück enthalten: Weinblüten als Symbol der Hoffnung, Weinranken als Symbol des Wohlstandes der Stadt und ein Rabe als Symbol des Todes, der für die verstorbenen Kameraden steht.

Fahnenbänder von Partnerwehren

Fahnenmutter Schmidt übergab die Fahne im Rahmen der Messe an die Helferinnen und Helfer mit den Worten: „Haltet sie gut, haltet sie fest. Sorgt, dass keiner die Fahne verlässt!“ Sieben Fahnenbänder, die nach der Segnung angebracht wurden, kamen von der Stadt Krems, der Fahnenmutter, der Mannschaft der 1861 gegründeten FF Krems sowie den mitfeiernden Partner-Feuerwehren aus Roth, Böblingen, Passau, Krems II in Deutschland sowie Straszecin in Polen.

FF Rehberg feiert heuer 150 Jahre

Im Rahmen eines Festaktes wurde dem Kommandanten der den 150-jährigen Bestand feiernden FF Rehberg, Johann Bischinger, von Landesfeuerwehrkommandant-Stellvertreter Martin Boyer eine Ehrenurkunde übergeben. Im Zuge der Grußadressen der Politik gab es höchstes Lob für den Einsatz der Ehrenamtlichen. Vizebürgermeisterin Eva Hollerer bezeichnete die Wehr als „die bestorganisierte Einrichtung der Stadt“, betonte, dass ihr die Feuerwehr ans Herz gewachsen sei und bestmögliche Unterstützung für die Helfer in der Stadt stets über alle Parteigrenzen hinweg außer Streit stehe.

Hohe Ehrung für Vizekanzler Kogler

Dass auch das Land den Wehren immer gerne helfe, unterstrich Landesrätin Susanne Rosenkranz: „Jede, der die Feuerwehr erlebt hat, ist dankbar, dass es sie gibt!“ Landtagspräsident Karl Wilfing stieß ins selbe Horn, würdigte das Heimatbewusstsein der Helfer und wünschte der größten und ältesten Wehr des Bundeslandes „mindestens weitere erfolgreiche 162 Jahre“. Der Festakt, den die Stadtkapelle Krems musikalisch gestaltete, war auch der Rahmen der Übergabe der Florianiplakette in Gold an Vizekanzler Werner Kogler. Die Ehrung solle, so Moderator FF-Kommandant-Sellvertreter Andreas Herndler, die Bemühungen der Regierung würdigen, die den Wehren in der Zeit der Pandemie zielgerichtet finanziell unter die Arme gegriffen habe: „Ohne die Hilfe aus dem NPO-Fonds hätten wir zusperren können.“

Unterstützer durch das Fest motiviert

Mit der Überreichung von Miniaturen der Fahne an Vizebürgermeisterin Eva Hollerer sowie an die Fahnenmutter und -patin endete der offizielle Teil, in dem Kremser Bank-Direktor Hansjörg Henneis die Gelegenheit ergriff, der Feuerwehr eine 1.000-Euro-Spende zu überreichen. Abseits vom offiziellen Geschehen hatte auch ein Kremser FF-Kamerad, der Reservist Hans-Ferdinand Gebath, sein Herz und seine Börse geöffnet und die Feier mit 2.000 Euro unterstützt. Der Nachmittag klang am Pfarrplatz bei Speisen und Getränken in gemütlichem Rahmen aus.

Die neu angelobten FF-Mitglieder

Jörg Kreil (FF-Kurat), Carina Zeillinger, Alexandra Wandl, Andreas Schwendenwein, Nikolaus Stattin, Lorand Szechenyi-Eötvös, Manfred Hinterleitner, Ben Allram, Amy König, Andrea Placer, Benedikt Schneider, Markus Ullmann, Lukas Sturm

Randnotizen von der Feier

Auf die Frage nach dem Sinn einer Fahnenmutter und einer Fahnenpatin pflegte Kommandant Gerhard Urschler zu antworten: „Das ist wie im Leben: Man hat eine Mutter, die immer da ist und für einen sorgt. Und dann gibt es noch eine Patin oder einen Paten, der unterstützt - und der zum Fest die Uhr zahlt.“

Umfangreiche Vorbereitungen waren dem großen Fest mit mehreren hundert Gästen im Kremser Stadtzentrum vorausgegangen. Kommandant Urschler: „Manche sind an ihre Grenzen gegangen, manche haben mit dem Austritt gedroht. Es ist wunderbar, was hier geleistet wurde. Wir sind ein tolles Team und miteinander die Feuerwehr Krems.“

Kurze Frage, lange Antwort: So kann man das Statement Vizebürgermeisterin Eva Hollerers auf der Bühne zusammenfassen. „Gibt es da kein Wasser? Ich habe schon einen ganz trockenen Mund“, meinte sie im Zuge ihrer Worte. Kommandant Urschler konterte zum Gaudium des Publikums mit dem Satz: „Du redest zu lange, liebe Eva!“

Vizekanzler kurz angebunden. „Wenn man als Letzter dran ist, kann man nichts gewinnen“, hielt sich Vizekanzler Werner Kogler ebenso kurz wie seine Vorredner Landesrätin Susanne Rosenkranz und Landtagspräsident Karl Wilfing und deutete auf die Gastronomie-Stände gegenüber der Bühne: „Ich will dem Angriff auf die Bier-Bar nicht im Wege stehen!“

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