Hitzige Debatte um Zellerplatz in Krems-Stein

Der Steiner Zellerplatz mit den beiden Kreisverkehren und dem Hintenberger-Bau ist „hässlich“. Darüber sind sich die Gemeinderäte einig. Doch am Weg zu einer Verbesserung scheiden sich die Geister. Beim Beschluss des städtebaulichen Leitbildes als Grundlage künftiger Verbauung legten sich ÖVP und FPÖ quer.
Auf den Vortrag des mit Bürgerbeteiligung und Experten erstellten Leitbildes durch SPÖ-Stadtrat Günter Herz folgten teils emotionale Wortmeldungen. ÖVP-Frau Eva Maria Hochstöger ortete einen „ex-trem hohen Anteil versiegelter Fläche“ und ein Projekt „gegen den Bürgerwillen“. Ins selbe Horn stieß FPÖ-Gemeinderat Christoph Hofbauer.
Kritik gab es auch an der „Eile“ des Beschlusses, obwohl das Projekt seit 15 Jahren in der Pipeline ist. Gemeinderat Wolfgang Mahrer, KLS: „Es gehört endlich begonnen.“ Zum Vorwurf, die Stadt hätte das Grundstück kaufen sollen, replizierte SPÖ-Finanzstadtrat Helmut Mayer, dass man das damals versucht habe. „Der Preis ist dann aber in Dimensionen gegangen, die für die Stadt nicht verkraftbar waren.“
Eine Sorge der Gegner des Leitbildes betrifft die erlaubte Gebäudehöhe. Hochstöger ortete die Erlaubnis zu 19 Metern (tatsächlich: 15), „Angst vor einem Turm“ hat ÖVP-Gemeinderätin Edith Gruber. „Wir sind gebrannte Kinder“, erinnerte FPÖ-Frontfrau Susanne Rosenkranz an die von ihr ungeliebte Landesgalerie und ein anderes Gebäude: „Ein zweites Wienertor-Center wollen wir nicht!“ Dieses nannte auch NIK-Mandatar Robert Simlinger als abschreckendes Beispiel.
„Ich lasse mir die Arbeit der Experten nicht auf ,ein paar Zettel‘ reduzieren“, entgegnete Stadtchef Reinhard Resch (SPÖ) auf eine für viele fragwürdige Wortmeldung des ÖVP-Juniors Jakob Wörtl. So wie sein Stadtrat Peter Molnar sieht Resch eine Chance auf „Weiterentwicklung eines urbanen Teils der Stadt“. Auch die Betonung Herz‘, dass man bei Flächenwidmung und Bebauungsplan noch zweimal Eingriffsmöglichkeiten habe („Das Land hat hier sehr sensibel agiert!“) half nichts. Mehrheitsbeschluss durch SPÖ, KLS, Grüne, MFG und NIK (bei einer Enthaltung).