Wachau: „Zeit ist reif“ für Strom-Boje
Wachau: „Zeit ist reif“ für Strom-Boje. Fritz Mondl plant die Vollendung seines Lebenswerks: einen Strom-Bojen-Park in der Wachau.
Strom-Bojen sind Öko-Energie-Lieferanten: Im Dezember 2006 erfolgte der Test-Startschuss für den ersten Strom-Bojen-Prototyp in der Donau, 2009 wurde eine zweite verbesserte Variante bei Kien stock verankert. Im November 2011 taufte die damalige Landesrätin Barbara Schwarz die Strom-Boje 3. Sie hing bis Ende 2014 in der Donau, bewährte sich sogar im Jahrhunderthochwasser 2013.
Bojenparkt bereits vor 6 Jahren geplant
Für Fritz Mondl, in Krems aufgewachsen, Erfinder und enthusiastischer Entwickler dieses kleinen Wasserkraftwerks, lief nicht immer alles nach Plan. Er erlebte Höhen und Tiefen, hatte große Ziele, wollte Strom-BojenParks nicht nur in der Donau bauen – und dann stand das Projekt 2015 vor dem Aus.
„Die Entwicklungskosten explodierten, weil die technischen Herausforderungen groß sind. Es galt die Leistung zu optimieren, die Kosten zu reduzieren, die Qualität und Wartungsfreundlichkeit zu verbessern. Die Strom-Boje musste ein rentables Produkt werden“, erzählt Fritz Mondl, wie ein „klassisches österreichisches Erfinderschicksal“ aussehen kann: Es gab keine wirkliche Förderung. Und seine Partner, die ihn bislang technisch und finanziell unterstützt hatten, mussten aus Mangel an Kapital eine Pause einlegen.
Mit Anleihen Bojenpark finanzieren
Mondl griff zur Selbsthilfe, legte auf eigenes Risiko Anleihen auf. „Viele engagierte private Zeichner – auch viele Niederösterreicher – haben es ab 2017 ermöglicht, das Projekt fortzuführen und die Strom-Boje zur Serienreife zu entwickeln“, steht Mondl nun wieder an einem Wendepunkt. Und ist zuversichtlich, dass es diesmal tatsächlich was wird mit dem Strom-Bojen-Park in der Wachau.
Er hat sich neue Partner für die Serienproduktion gesucht. Er hat in Linz die neue Strom-Boje®100 bauen lassen, ebenso ein neues Montageschiff, genannt „Edith 2“. Er hat die Strom-Boje im April am Standort Kienstock eingehängt, die seither akribisch überwacht, gewartet, in Details optimiert wurde und wird.
Jetzt plant er mit seinem Unternehmen Aqua Libre GmbH, in der Donau Strom-Bojen-Parks zu errichten. Genehmigte Standorte gibt es seit Jahren bei Kienstock und bei Spitz, hier sollen schrittweise insgesamt acht Strom-Bojen eingehängt werden. Mondl prognostiziert einen Gesamtjahresertrag von rund 2,5 GWh „feinsten Ökostrom für mehr als 700 Haushalte“. Die Gesamtinvestitionskosten belaufen sich auf etwa 2,2 Mio. Euro. „Die Zeit ist reif, noch nie waren die Bedingungen für die erneuerbare Energie so günstig wie jetzt, wir sollten sie nützen“, lädt Mondl die Wachauer ein, demnächst sein Projekt zu unterstützen. Eine ausführliche Präsentation soll in Kienstock noch im Juni stattfinden.
Infos auf www.Strom-Boje.at