Standing Ovations für künftigen SPÖ-Chef Sven Hergovich

Erstellt am 26. Mai 2023 | 06:30
Lesezeit: 3 Min
Sven Hergovich auf NÖ-Tour in Krems
Der letzte Stopp der Tour des designierten SPÖ-Chefs Sven Hergovich durchs Land war der in Krems: Landesgeschäftsführer Wolfgang Zwander, SJ-Landeschefin Amelie Muthsam, Bezirksvorsitzender Christian Schuh und Stadtchef Reinhard Resch (von links).
Foto: Martin Kalchhauser
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Mit Standing Ovations wurde der designierte SPÖ-Landeschef Sven Hergovich von seinen Genossen in Krems gefeiert.

Seine Tour durch alle Bezirke des Landes Niederösterreich schloss der SPÖ-Landesrat am 23. Mai mit einem Stopp im Volkshaus Lerchenfeld ab.

Regionale ungerechte Unterschiede

Beim 20. Stopp seiner Tour stellte das SPÖ-Regierungsmitglied einmal mehr seine fünf Forderungen in den Mittelpunkt, die gerade auch in Stadt und Bezirk Krems wesentliche Eckpunkte sein sollten: kostenlose ganztägige Kinderbetreuung in den Kindergärten, ein Jobgarantie-Modell, Preisstopps in wesentlichen Bereichen des Alltags (Heizkosten, ...), eine Anstellung pflegender Angehöriger beim Land („Burgenland-Modell“) und Investitionen in vernachlässigte Regionen. „Es darf einfach nicht an der Postleitzahl liegen, ob man Zugang zu wichtiger Infrastruktur hat“, verwies Hergovich als Beispiel auf ländliche Regionen des Kremser Bezirks ohne Zugang zu einem Bankomaten.

„Verbesserungen nur eine Zeitfrage!“

Nur kurz ging der designierte SPÖ-Landeschef auf die vergangenen gescheiterten Bemühungen um einen Konsens mit der ÖVP ein: „Das waren Scheinverhandlungen, das können wir mittlerweile belegen.“ Dass man mit der Truppe um Mikl-Leitner die Zusammenarbeit verweigert habe, meinte Hergovich: „Wir sind nicht beleidigt. Es ist demokratiepolitisch völlig in Ordnung, wenn ÖVP und FPÖ gemeinsam regieren. Uns stört nur die Unehrlichkeit und die soziale Kälte, die diese beiden Parteien ins Land bringen.“ Zu den Forderungen der Sozialdemokraten gebe es sogar von vielen Bürgermeistern und im Bezirk auch von ÖVP-Funktionären viel Zuspruch. „Die nötigen Verbesserungen werden kommen, und es ist sogar egal, ob die ÖVP das dann als ihre Ideen verkauft.“

Investitionen in Spital und Öffis fehlen

Bezirksvorsitzender Christian Schuh sicherte Hergovich „hundertprozentige Unterstützung“ für seinen Weg zu. „Wir hoffen auf Unterstützung des Landes. Unsere Bürgermeister würden sich freuen“, meinte der Langenloiser. „Vor allem im öffentlichen Verkehr, beispielsweise bei der Verbesserung der Strecke Krems - St. Pölten, und beim Spital gibt es dringenden Handlungsbedarf.“ Beim Spital werde jetzt wieder umgebaut, aber das einst versprochene Neu- oder Zubau, für den die Stadt Krems sogar die benachbarte Hauptschule Mitterweg weggerissen und den Grund hergegeben habe, stehe nach wie vor in den Sternen. „Auch beim Neubau der Badearena bräuchte Krems Hilfe.“

Hans-Peter Doskozil soll die SPÖ führen

Zur SPÖ-Führungsfrage steht für Hergovich außer Streit, dass der Kandidat mit dem besten Ergebnis, also Hans-Peter Doskozil, die Partei in die Zukunft führen solle. „Das habe ich vorher gesagt, und das gilt selbstverständlich auch jetzt“, so der SPÖ-Mann. „Sonst hätte man ja gar nicht abstimmen lassen müssen!“ Dass es wegen Andreas Babler nun eine Kampfabstimmung am Parteitag geben werde, „ist natürlich auch legitim“.

Bekannte Forderungen, kantige Sager

Bei der Veranstaltung vor rund 100 Genossinnen und Genossen aus Stadt und Bezirk stellte Hergovich die Forderung nach einem „Demokratisierungspaket“ auf. „Als Sozialdemokraten werden wir bis zur nächsten Wahl harte, aber konstruktive Oppositionspolitik gegen den schwarz-blauen Pakt der Unehrlichkeit machen.“ Für diese und andere kantige Formulierungen gab es für den Gast zum Abschluss des Abends Standing Ovations.

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