Kollektives Entsetzen nach Handball-Randalen in Krems

Drei verletzte Personen, darunter ein Polizist und Anzeigen wegen Wiederbetätigung: Das ist die polizeiliche Bilanz, die Einsatzleiter Herbert Prandtner vom Bezirkspolizeikommando Krems nach den Vorfällen rund um das Handball-Europacupmatch zwischen dem UHK Krems und Vojvodina Novi Sad am Samstagabend zieht.
Randalierer aus der Halle geschmissen
Einige gewaltbereite Chaoten unter den serbischen Schlachtenbummlern hatten während der Partie in der Kremser Sporthalle Spieler der Gastgeber bespuckt, heimische Anhänger mit Gegenständen beworfen und sich schließlich auch noch eine Schlägerei mit der Polizei und Ordnern geliefert. Der Exekutive gelang es schließlich, die Randalierer nach draußen zu befördern.
Entsetzen über Zeigen des Hitlergrußes
Bereits zuvor waren die rund 70 Mitgereisten und zum Teil vermummten Anhänger der Gäste durch das offensichtliche Zeigen des Hitlergrußes aufgefallen. Gemeinderat Nikolaus Lackner von der Kremser Linken Stadtbewegung brachte deswegen Anzeige ein. Klaus Bergmaier, der Vorsitzende des Bunds Sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen, Opfer des Faschismus und aktiver AntifaschistInnen im Bezirk Krems teilte mit: „Es ist zu hoffen, dass die Drahtzieher der Randale und alle, die im Zuge dessen gegen das Wiederbetätigungsgesetz und andere Gesetze verstoßen haben, ausfindig gemacht und zur Rechenschaft gezogen werden.“
Aufrührer weigerten sich, Lokal zu verlassen
Ob es dazu kommen wird, bleibt abzuwarten. Während des Handballspiels und im Nachgang seien laut Prandtner keine Festnahmen möglich gewesen. Vor allem, um die Situation nicht weiter eskalieren zu lassen. Bereits untertags wurden Identitätsfeststellungen im Hofbräu am Steinertor vorgenommen, nachdem sich rund 25 der mitgereisten Serben geweigert hatten, das Lokal zu verlassen. Sie waren zuvor mehrfach negativ aufgefallen.
„Die sind mit Pizza, Kebap und Dosenbier gekommen. Und dann haben sie den Frauen nachgepfiffen und herumgeschrien“, heißt es aus dem Hofbräu, wo sich die Aufrührer bis etwa 12 Uhr aufhielten, um sich danach auf dem Südtirolerplatz zu versammeln.
Straßenzüge waren gesperrt
Seitens der Exekutive waren rund 50 Kräfte aus Krems und St. Pölten im Einsatz. Besonders schwierig gestaltete sich für sie nach den wüsten Szenen in der Sporthalle der Weg zurück zum Bus der serbischen Fans, der in der Hohensteinstraße abgestellt war. Hauptverkehrsadern wie die Ringstraße mussten deswegen für eine Zeit lang gesperrt werden.
„Im Endeffekt ist es bis ca. 21 Uhr zu Konfrontationen gekommen. Sie sind dann unter Polizeibegleitung bis zur ungarischen Grenze eskortiert worden“, erzählt Prandtner, der von einer „äußerst gewaltbereiten Szene“, die die Auseinandersetzung gesucht habe, spricht. Er selbst habe „so etwas schon lange nicht erlebt. Das kenne ich sonst nur aus Wien.“