Ein Heiliger und jede Menge Helden
Waltraut Haas (die mit 92 den NÖN-Ehrenleopold mit nach Hause nahm) genauso wie Felix Mitterer (der zu seinem Kultur-Leopold nicht nur die Prinzipalin, Andrea Eckert, sondern auch die beiden Hauptdarsteller seines jüngsten Erfolges bei den Raimundspielen in Gutenstein, Johannes Krisch und Larissa Fuchs, mit auf die Bühne bat). Dominic Thiem (der aus London mit seinem vierten NÖN-Leopold winkte) genauso wie die Öko NMS Pottenbrunn (die zu ihrem Zukunfts-Leopold nicht nur ihren Direktor, sondern zwei Fachlehrerinnen und mindestens eine halbe Klasse mitgenommen hatte).
Denn, so NÖN-Herausgeberin Gudula Walterskirchen im NV-Forum im St. Pöltner Kulturbezirk: „Der NÖN-Leopold soll ein Signal sein“. Und, so ÖVP-Klubobmann Klaus Schneeberger, der für Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner „eingesprungen“ war: „Alle, die hier ausgezeichnet wurden, haben etwas bewegt.“
Der Erste war Josef Hader. In der Kultur. Die Erste war Michaela Dorfmeister. Im Sport. Sie waren, gemeinsam mit drei anderen, die Ersten, die den NÖN-Leopold in den Händen hielten. Im Jahr 2000 war das, als der große Preis der NÖN aus der Taufe gehoben wurde. Mit einem Heiligen als Namenspatron. Mit einem Landeshauptmann als (Tauf- und Schul-)Paten. Und mit fünf Preisträgern, die eines gemeinsam hatten: Sie waren (und sind) Helden. Auf der Bühne. Auf der Piste. In der Wirtschaft. In der Schule. Und im Alltag.
Helden, oder: Vorbilder sind auch die jüngsten Preisträger des NÖN-Leopold. Der hat seit 2001 einen Ehrenpreis. Seit 2007 eine eigene Kategorie für das Engagement. Und seit 2019 noch eine neue Preisträgerin. Und zwar in einer im 20. Jahr neu geschaffenen Kategorie: Wissenschaft.
Wissenschaft: Angela Sessitsch

Angela Sessitsch heißt die erste Wissenschafts-Preisträgerin des NÖN-Leopold. Ist promovierte Biochemikerin.
Lehrt als Dozentin an der Universität für Bodenkultur. Und forscht mit ihrer Gruppe Bioresources des AIT Austrian Insitute of Technology in Tulln über die Nutzung von Mikrobiomen im Boden und in Pflanzen.
Ehren-Leopold: Waltraut Haas

Die achte Kategorie gehört beim NÖN-Leopold den ganz besonderen Helden. Niederösterreichs früherem Landeshauptmann Siegfried Ludwig (der bekam den ersten Ehren-Leopold 2001).
Den Einsatzkräften beim verheerenden Hochwasser 2002. Und Ski-Ikone Michaela Dorfmeister (die hatte schon vorher vier – und bekam 2006 noch ihren Ehren-Leopold).
Der Ehren-Preis im Jubiläumsjahr geht auch an eine, die längst zur Ikone geworden ist. Aber nicht am Siegerstockerl. Sondern auf der Theaterbühne. Vor der Filmkamera. Und überall, wo sie sonst auftritt: Waltraut Haas. Erst diesen Sommer hat die gebürtige Wienerin, die im Schönbrunner Schloss aufwuchs und als „Mariandl“ weltberühmt wurde, in Weißenkirchen unter der Intendanz von Sohn Marcus gespielt – und das mit 92 Jahren.
Courage: Alfred Rauscher
Legendär ist der NÖN-Leopold-Preisträger 2019 in der Kategorie Courage (noch) nicht. Mutig schon. Denn Alfred Rauscher rettete einem Moped-Fahrer das Leben.

Der Sierndorfer (Bezirk Korneuburg) wurde Zeuge des Unfalls, bei dem der Mann mit einem Pkw kollidierte. Mit seinem Gürtel band er ihm den Oberschenkel ab und rettete ihn so vor dem Verbluten.
Für Rauscher ist das selbstverständlich: „Ich bin seit 30 Jahren bei der Feuerwehr. Daher konnte ich schnell handeln. Prinzipiell kann das jeder, nur tut es oft keiner. Das ist das Problem“, appelliert er an die Zivilcourage der Leute.
Engagement: Ottilie Biermayr
Ein großes Herz, Engagement und ganz viel Hoffnung hat die diesjährige, mittlerweile 13. NÖN-Leopold-Preisträgerin in der Kategorie Engagement zu bieten.

Die Ober-Grafendorferin Ottilie Biermayr (Bezirk St. Pölten) setzt sich seit 25 Jahren für behinderte Menschen ein.
Sie gründete den Verein Gelebte Hoffnung. Der unterstützte die Errichtung der Caritas-Tageswerkstätte in Ober-Grafendorf mit drei Millionen Schilling. Außerdem werden regelmäßig Ausflüge für Behinderte organisiert.
Alle, für die das zu beschwerlich ist, finden aber auch vor Ort Erholung: Im vom Verein angelegten Therapiegarten können schwerstbehinderte Menschen die Natur genießen.
Kultur: Felix Mitterer
Hoffnung gibt es in den Geschichten, die der diesjährige NÖN-Leopold-Preisträger in der Kategorie Kultur schreibt, auch. Aber nicht nur. In der Geschichte, die Wahl-Ravelsbacher Felix Mitterer heuer für Andrea Eckerts Raimundspiele in Gutenstein über eben diesen Ferdinand Raimund schrieb, gab es auch jede Menge Dramatik.

Und: jede Menge Leidenschaft. Die ließ die jüngste Uraufführung des mit der „Piefke-Saga“ bekannt gewordenen gebürtigen Tirolers im diesjährigen Theatersommer auch zum umjubelten Erfolg werden.
Sport: Dominic Thiem
Von Jubel und Erfolg hat der diesjährige NÖN-Leopold-Preisträger in der Kategorie Sport schon jetzt mehr, als sich die meisten träumen lassen. Auch vom NÖN-Leopold hat er – bald – genauso viel wie eine andere Sportheroin: Michaela Dorfmeister.

Denn: Dominic Thiem, Tennis-Ass und gebürtiger Wiener Neustädter, hält heuer schon seinen vierten in der Hand (und damit nur einen weniger als die Ski-Ikone und Purgstallerin). Und das nur knapp zwei Wochen nach dem zweiten ATP-Sieg im selben Jahr in Österreich.
Wirtschaft: Berndorf AG
Turniere muss eines der ältesten Unternehmen Niederösterreichs, die Berndorf AG, keine gewinnen.

Gewinn muss die 1843 aus der Taufe gehobene Besteckerzeugung im gleichnamigen Städtchen im Triestingtal trotzdem machen – allerdings mittlerweile als weltweite Unternehmensgruppe mit über 3.000 Mitarbeitern und rund 60 Unternehmen in über 20 Ländern.
Tätig ist der Konzern mit dem Bären als Logo heute im Werkzeug- und im Bäderbau, im automotiven Bereich, bei Stahlbändern und Bandanlagen, Pressblechen oder in der Wärmebehandlung. 2018 betrug der Umsatz unter Peter Pichler, Chief Executive Officer seit 2008, 707,2 Millionen Euro.
Unsere Zukunft: ÖKO NMS Pottenbrunn
Einen nachhaltigen Beitrag für die Umwelt leisten schon die Jüngsten. Das zeigt nicht erst Greta Thunberg, das zeigen auch Schüler aus St. Pölten. Und von der NÖN wird das mit einem Leopold belohnt: Ihr Riesen-Projekt „Wir checken den Boden – warum ist der Boden jetzt so wichtig?“ brachte der Öko-Mittelschule Pottenbrunn heuer in der Kategorie Unsere Zukunft den Sieg.

Zwei Klassen widmeten sich das gesamte Schuljahr im Biologie-Unterricht speziell dem Boden. Dieser wurde analysiert und bei der Aktion „Stop littering“ von Müll befreit. Die Schüler führten sogar selbst eine pH-Wert-Bestimmung durch. Für den Schulgarten bauten sie einen nachhaltigen Kompost aus alten Paletten, in der Ernährungs-Lehre bepflanzten sie den Schulgarten, im Kunst-Unterricht bastelten sie zum Thema Boden, in Musik sangen sie das Lied „Ab in die Erde“.
Alle Sieger sind herausragend
Einen herausragenden Beitrag für das Bundesland leisten für die NÖN-Chefredakteure alle Sieger. „Als führendes Medienhaus Niederösterreichs sehen wir uns auch als Förderer herausragender Leistungen“, meint Daniel Lohninger. „Das tun wir in unserer Berichterstattung tagtäglich und einmal im Jahr mit dem NÖN-Leopold.“ Und Walter Fahrnberger ergänzt: „Wir sind stolz, dass wir heuer bereits zum 20. Mal verdiente Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher mit dem NÖN-Leopold auszeichnen dürfen!“
Auch N1 TV berichtete über den NÖN Leopold 2019:
W. Fahrnberger & D. Lohninger
Über die Gewinner des „NÖN-Leopold“, die uns allen mit ihrem positiven Wirken Zuversicht für ...
Vorbilder in schwierigen Zeiten