Verletzter Hund einfach in Annaberg ausgesetzt

„Wie kann man so etwas nur machen?“ Die Hainfelder Tierärztin Claudia Poosch ist fassungslos.
„Das Tier hatte alte Wunden an den Beinen. Diese waren bis auf die Knochen aufgewetzt.“
Sie bekam in die Ordination einen schwerst vernachlässigten Hund zur weiteren Versorgung. „Seine beiden Hinterbeine waren gelähmt. Das Tier hatte alte Wunden an den Beinen. Diese waren bis auf die Knochen aufgewetzt“, schildert sie.
Für sie ein klares Zeichen, dass der Hund schon länger seine Beine so nachgeschleift hat und dadurch die Wunden über einen längeren Zeitraum entstanden sind.

Was sie dabei aber am meisten aufregt, ist: Der Hund wurde gezielt ausgesetzt. Vor einem Haus einer netten Familie, die als sehr tierfreundlich bekannt ist.
„Die Leute haben vor die Tür geschaut und sahen auf einmal diese Transportbox und der Hund befand sich in diesem furchtbaren Zustand darin“, erzählt sie. Sie nahmen sich des armen Vierbeiners an. Schließlich landete er zur weiteren Behandlung bei Kleintierpraktikerin Claudia Poosch.
Tierärztin grollt über solch Verantwortungslosigkeit
„Es handelt sich um einen Mischlingshund, vermutlich ist da ein Jagdhund dabei. Das Tier ist zwar gechippt, aber nicht registriert. Er hat zwischen zehn und 15 Kilo“, stellt sie fest. Der Hund wurde zur weiteren Behandlung in eine auf Hunde spezialisierte Tierklinik gebracht. „Sein Gesamtzustand war nicht gut“, sagt Poosch.
Sie möchte keine Diskussion über Therapiemöglichkeiten starten. Er sei dort unter bester fachlicher Behandlung und es würde dem Tierwohl entsprechend agiert. Was ihr vorrangig ist, kundzutun: „So zu agieren, ist einfach eine Frechheit. Sich zuerst ein Tier anschaffen, aber wenn dieses erkrankt bzw. unter einer schweren körperlichen Einschränkung leidet, es nicht zu einem Tierarzt zu bringen, um weitere Schritte abzuklären, geht gar nicht.“
Sie empört, dass man sich eines Tieres, „als billigste und einfachste Lösung“, einfach entledigt, und dann noch anonym bei Personen, die als Tierfreunde bekannt sind. „Ihnen die Verantwortung aufzubürden und selbst sich dieser so zu entbinden, ist eine Frechheit dem Tier und den Tierfreunden gegenüber“, findet sie. Der Fall von Tierquälerei wurde der Amtstierärztin gemeldet. Derzeit gibt es noch keine Hinweise auf den Besitzer.