Die Taktik kam zu spät

Erstellt am 15. September 2023 | 21:30
Lesezeit: 3 Min
2023 Fußball Zistersdorf - Großebersdorf
Foto: Lara Konecny
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Deutsch-Wagram führte auch dank eines Hlinka-Hattricks zur Pause 4:0, Zistersdorf-Trainer Hartmann machte in der Kabine eine Taktikschulung, die sofort griff.

Deutsch-Wagram - Zistersdorf 5:1. Die Vorzeichen waren klar, von Deutsch-Wagram erwarteten alle einen klaren Heimsieg gegen Schlusslicht Zistersdorf. Daran änderte auch die Tatsache nichts, dass Stürmer Benjamin Sulimani krank zuschauen musste. Als Torjäger trat dafür ein Mitspieler in Erscheinung: Stephan Hlinka gelang ein lupenreiner Hattrick.

Beim Führunsgtor lupfte Hlinka den Ball nach einem tiefen Pass gekonnt am Tormann vorbei in die Maschen (2. Minute), beim 2:0 unterlief Zistersdorf ein Aufbaufehler, Hlinka kam zum Ball, seinen ersten Schuss konnte der Goalie noch halten, der Nachschuss war drin (13.). Und dem 3:0 ging wieder ein Wagramer Pressing voraus, Hlinka schnappte sich die Kugel und zirkelte sie sehenwert ins Kreuzeck (24.). „Den macht er auch nur, wenn er vorher schon zwei Tore erzielt hat“, lachte sein Coach Philip Haubner. Den 4:0-Pausenstand besorgte Manfred Romstorfer nach genau einer halben Stunde, er netzte nach einem Corner.

Keine Künstler bei Deutsch-Wagram

Die Heimischen spielten den Vorsprung trocken in die Pause. In der Kabine verzichtete Zistersdorf-Trainer Johannes Hartmann auf harte Kritik, er schob lieber eine Taktikschulung ein: „Beim Abschlusstraining sind nie immer alle Spieler da, deshalb habe ich es in der Pause gemacht, weil wir in der ersten Halbzeit wie ein Tabellenletzter gespielt haben.“

Haubner wiederum forderte von seinen Spielern, weiterhin so druckvoll aufzutreten. Denn ihm ist bewusst: „Die Kunst ist es, nach einem 4:0 so weiterzuspielen.“ Doch er musste feststellen, „dass ich Fußballer und keine Künstler in der Mannschaft habe.“ Zistersdorf kam immer besser ins Spiel, wohl auch dank der taktischen Neuausrichtung. Hartmann freute sich, dass es „in allen Belangen eine ausgeglichene Halbzeit“ war.

„Wir müssen uns sicher nicht verstecken“

In der 88. Minute kamen die Gastgeber zum 5:0 durch Flamur Shala, kassierten aber umgehend das Gegentor, das Steven Rieser beisteuerte. Dass der Angreifer sein persönlichen Erfolgserlebnis hatte, freute seinen Coach: „Es ist super, dass er getroffen hat, das gönne ich ihm von ganzem Herzen.“ Insgesamt sagte Hartmann zum Auftritt in Deutsch-Wagram: „Wegen der zweiten Halbzeit können wir mit erhobenen Hauptes vom Platz gehen, wir müssen uns sicher nicht verstecken.“

Haubner sprach von einem „hochverdienten Sieg“, ihm gefiel aber nicht, dass seine Spieler die Energie der ersten 45 Minuten nach der Pause nicht mehr zeigten. Sein Wunsch ist es, dass im nächsten Spiel - auswärts in Hausbrunn - die Leistung über 90 Minuten gebracht wird. Weil Poysdorf eine 2:0-Führung gegen Auersthal verspielte, übernahm das Haubner-Team Platz eins.

Statistik:

Deutsch Wagram - Zistersdorf 5:1 (4:0).

Torfolge: 1:0 (2.) Hlinka, 2:0 (13.) Hlinka, 3:0 (24.) Hlinka, 4:0 (30.) Romstorfer, 5:0 (88.) Shala, 5:1 (89.) Rieser.

Gelbe Karten: Kuntel (78. Unsportlichkeit), Vidovic (85. Foul); Kaufmann (81. Foul), Stetzl (64. Unsportlichkeit).

Deutsch Wagram: Vogl; Romstorfer, Wolkensteiner (59. Koupilek), Kuntel (83. Idinger), Chryssajis, Shala, Hlinka (59. Vidovic), Kugler (59. Marco Sefcik), Statzberger, Wihro (83. Luca Sefcik), Cvrcek.

Zistersdorf: Klimes; Nussböck (HZ. Pinisch), Stetzl, Gstaltner (HZ. Cerny), Rieser, Kaufmann, Hörwein, Dobsicek, Schubtschik, Gajdos, Simandl.

110 Zuschauer, Schiedsrichter: Gheorghe Adrian Enachi.