Wird der Abstiegskampf zum Vierkampf oder zum Großkampf?

Die erste Entscheidung ist gefallen. Berndorf ist vier Runden vor Schluss Meister. Völlig unübersichtlich ist derweil weiterhin die Situation im Abstiegskampf. Rechnerisch durch sind bisher nur die zweitplatzierten Regionalliga-Fohlen aus Scheiblingkirchen und die drittplatzierten Weissebacher. In akuter Gefahr befinden sich Zöbern, Felixdorf, Weikersdorf und Sollenau.
Schön langsam trennt sich die Spreu vom Weizen, bleibt der Abstiegskampf wirklich bis zur allerletzten Runde ein Großkampf? Oder kristallisieren sich zuvor drei, vier Mannschaften heraus, für die Klassenerhalt endgültig zur Zitterpartie wird? Antworten gibt es unter anderem in Felixdorf, wo der Tabellenvorletzte Wiesmath empfängt. Die Gäste haben sich zuletzt ins Tabellenmittelfeld vorgearbeitet, sind mit 18 Punkten (hinter Berndorf) die zweitbeste Mannschaft des Frühjahrs. Das Bezirksduell birgt nach wie vor eine gewisse Brisanz. 2019 schnappte Felixdorf Wiesamth den Meistertitel in der 1. Klasse Süd am letzten Spieltag vor der Nase weg. Diesmal treffen sich die beiden Vereine im Abstiegskampf wieder, in dem Wiesmath die deutlich bessere Ausgangslage hat, mit einem Sieg wohl definitiv durch ist. Rechnerisch kann die Fleck-Elf den Klassenerhalt diese Woche aber noch nicht aus eigener Kraft fixieren.
Felixdorf könnte durch einen Sieg mit Lokalrivalen Sollenau gleichziehen. Die Zebras wären dann dank des gewonnen direkten Vergleichs aber immer noch vor den Felixdorfern. Die Atan-Elf hat ihrerseits eine schwierige Prüfung im Pittentalstadion vor der Brust. Scheiblingkirchen will den zweiten Platz absichern, für Sollenau geht es freilich um mehr, verläuft der Spieltag optimal, dann könnte Sollenau plötzlich sogar fünf Punkte vor den Abstiegsplätzen rangieren. Kapitän Matthias Winkler wird bei diesem Vorhaben nicht mithelfen können. Er wurde bei der 1:2-Niederlage gegen Berndorf in der Schlussphase ausgeschlossen.
Weikersdorf hofft hingegen auf Scheiblingkirchner Schützenhilfe, dann könnten Maximilian Rottensteiner und Kollegen nämlich mit einem Sieg vorerst die rote Zone verlassen. Der Trend spricht allerdings gegen den Aufsteiger. Die letzten drei Partien wurden allesamt verloren. Gegen Oberwaltersdorf gab es im Herbst aber einen Auswärtssieg, war Teil des starken Weikersdorfer Herbstfinish. Das braucht die Truppe aus dem Steinfelde auch jetzt. Oberwaltersdorf würde hingegen mit einem Dreier den Klassenerhalt endgültig fixieren und könnte noch einmal in den Kampf um die Podestplätze eingreifen.
Zöbern schöpfte zuletzt dank des 3:1-Erfolgs gegen Pitten neue Hoffnung. Die Blazanovic-Elf rangiert dennoch zwei Zähler hinter dem Vorletzten Felixdorf, ist fünf Punkte vom rettenden Ufer entfernt. Es braucht weitere Siege: Am besten schon in Neunkirchen. Der Hauptstadtclub stoppte dank eines 2:0-Sieges über Bad Erlach die Talfahrt. Der Zweite nach der Hinrunde hat den Klassenerhalt mehr oder minder fix in der Tasche. Mit einem Sieg wäre er auch rechnerisch durch.
Selbiges gilt für Pitten. Vor dem Auswärtsspiel gegen Aspang gab es bei der SVg aber einen überraschenden Trainerwechsel. Dietmar Lueger geht den neuen Weg des Vereins nicht mehr mit. Neu auf der Kommandobrücke ist Lueger Vorgänger Manuel Felber. Der Jugendleiter soll nun als KM-Trainer die eigenen Jungs mehr einbinden - ein längerfristiges Projekt. In Aspang geht es zunächst darum, an den Top Drei-Rängen dran zu bleiben, den Klassenerhalt damit auch rechnerisch sicherzustellen. Für Aspang ist die Situation weitaus prekärer. Die Weninger-Elf konnte die letzten fünf Spiele nicht gewinnen. Bei einem schlechten Verlauf wäre die Abstiegszone nach dieser Runde nur mehr drei Punkte weg und das direkte Duell mit Weikersdorf ist noch ausständig. Mit einem Sieg wäre der Klassenerhalt hingegen ziemlich sicher durch.
Grimmenstein könnte mit drei Punkten und etwas Schützenhilfe ebenfalls fix für ein weitere Jahr in der 1. Klasse Süd planen. Der Gegner heißt Bad Erlach. Die Kurortler stehen, wie eigentlich schon das gesamte Frühjahr am Scheideweg - wird es noch einmal eng im Kampf gegen den Abstieg oder gelingt doch noch der Sprung ins gesicherte Mittelfeld? Keine Abstiegssorgen haben Berndorf und Weissenbach. Der Meister aus der Kruppstadt ist schon vor dem Triestingtal-Derby in Feierlaune. Die Weissenbacher wollen dem Lokalrivalen die Partystimmung zumindest ein wenig vermiesen.