Knalleffekt: ASV Schrems tauscht das Trainerteam aus

Das Training am Montagabend endete beim ASV Schrems mit einem Knalleffekt. Da verkündete der Vorstand dem Trainerteam Jürgen Prüfer und Patrick Wunsch, dass der Verein mit ihnen nicht über den Sommer hinaus plant, sie mit Saisonende ihre Posten bei den Granitstädtern an den Nagel hängen müssen.
„Keine leichte Entscheidung. Beide haben das Herz beim ASV. Es war auch keine Entscheidung gegen die beiden, sondern für eine Neuausrichtung“, erklärt Sektionsobmann Claus Tampier. „Ich kann ihnen nur Rosen streuen. Sie haben hervorragende, akribische Arbeit geleistet, wir stehen sportlich sehr gut da. Sie haben auch die Coronazeit mit uns durchgehalten. Aber irgendwann nützt sich alles ab. Wir möchten den Verein neu ausrichten, frischen Wind hineinbringen, auch verstärkt auf die eigene Jugend setzen.“
„Vorige Woche haben wir noch die nächste Saison geplant“
Gerüchte, dass beim ASV womöglich ein Trainerwechsel bevorstehen könnte, mehrten sich in den vergangenen Wochen. „Auch wir haben sie gehört, aber eher im Reich der Fantasie verortet“, sagt Prüfer, der die Nachricht Montagnacht noch gemeinsam mit Wunsch auf seiner Terrasse sacken lassen musste. „Jetzt hat sich herausgestellt, dass doch etwas dran war. Aber so ist das Geschäft. Wir hätten gerne weitergemacht, aber der Verein will eine Veränderung. Das ist in Ordnung, das akzeptieren wir.“
Für Wunsch kam das alles doch sehr überraschend: „Vorige Woche haben wir noch mit dem Verein die Planungen für nächste Saison begonnen und jetzt das. Das Ziel war der Klassenerhalt. Den haben wir locker geschafft.“
Prüfer/Wunsch wollen Saison noch gut zu Ende bringen
Böses Blut gebe es aber keines, betonen beide. „Wir sind Schremser und wir bleiben Schremser“, meinte Prüfer. „Natürlich macht's einen Brenner. Aber den muss es ja auch machen, wenn dir etwas wichtig ist.“ Wie wichtig, das wollen die Trainer in den verbleibenden vier Runden noch zeigen. Mit den Duellen gegen Kottingbrunn, Langenrohr, Ortmann und Haitzendorf stehen schwierige Spiele bevor. „Die möchten wir noch gut zu Ende bringen, die letzten Saisonziele verwirklichen, einen guten Tabellenplatz einfahren“, erklärt Prüfer.
Und dann endet die Zusammenarbeit zwischen Prüfer/Wunsch und ASV Schrems nach zweieinhalb Jahren. Ende 2020 übernahmen die beiden das Traineramt von Edgar Eichler, hatten dann im Frühjahr gleich einen Leerlauf, weil die Saison pandemiebedingt abgesagt wurde. Die absteigerlose Vorsaison beendete der ASV als Vorletzter, jetzt ist man auf Kurs zu einem Platz in der oberen Tabellenhälfte. „Unsere Arbeit war durchaus erfolgreich“, zieht Prüfer ein kurzes Resümee. „Am Anfang war der Generationenumbruch. Masch und Binder haben aufgehört, auch Maro (Jungr; Anm.) hat bei uns nicht mehr wirklich eine Rolle gespielt, weil er viel verletzt war. Das erste Jahr war schwierig, aber seither ist es stetig bergauf gegangen.“
Nachfolgersuche beginnt erst
Diesen Aufwärtstrend möchte der ASV jetzt fortsetzen, aber auf andere Art und Weise – und mit einem neuen Gesicht als Trainer. Wer das sein wird, ist noch offen, sagt Tampier: „Wir haben noch keinen Kandidaten. Die Trainersuche beginnt jetzt!“