Penz ließ Zwettler doch noch jubeln

Zwettl - Gloggnitz 3:2. Der SC Zwettl kann am Edelhof doch noch gewinnen. Nach zwei bitteren Heimniederlagen als bessere Mannschaft, brachten die Braustädter diesmal gegen Gloggnitz die drei Punkte ins Trockene. Dabei hatte es nach der ersten Hälfte noch ziemlich schlecht ausgesehen.
0:2 lagen die Zwettler da zurück, taten sich schwer, ins Spiel zu kommen, agierten zu wenig aktiv, kamen zu spät in die Zweikämpfe. Mit dafür verantwortlich war sicherlich der frühe Gegentreffer von Josef Pross, der nach einem Ballverlust im Mittelfeld über die linke Seite nach vorne startete, mit einem Haken nach innen einen Verteidiger vernaschte und dann abzog (5.). Gloggnitz stand in der Folge sehr dicht, ließ die nur langsam ins Spiel findenden Hausherren kaum durchkommen und stellten mit einem weiteren schnellen Gegenstoß nach einer halben Stunde auf 2:0. Diesmal war Pross der Vorlagengeber, wieder auf der linken Seite - er spielte quer zum frei stehenden Jan Gruber, der einschoss.
Systemumstellung zeigte Wirkung
Bis zur Pause kam jetzt auch Zwettl einmal vors gegnerische Tor: Über Marek Szotkowski kam der Ball zu Gregor Schmidt, der weiter auf Sebastian Penz - der Pass fiel aber zu leicht aus, die Chance war dahin. Bei Gloggnitz versuchte sich Pross noch zweimal, fand einmal seinen Meister im Zwettler Keeper Marcel Rauch, traf später nur das Außennetz. Somit ging es mit 2:0 für die Gäste in die Kabinen.
Dort drehte SCZ-Trainer Günter Schrenk an der taktischen Schraube, wechselte vom 4-3-3 zu einem 4-4-2 mit Oliver Kruder als zweitem Stürmer neben Szotkowski. „Ich hab den Jungs auch ins Gewissen geredet, dass das nicht die Art ist, wie wir spielen wollen. Das wussten sie aber eh ganz genau“, schildert Schrenk. „Und dann ist es ja auch gleich besser gelaufen.“
Schneller Ausgleich sorgte für hitzige Schlussphase
Der Start in die zweite Hälfte verlief nach Maß für die Heimischen. Gleich in der 48. Minute traf Szotkowski zum 1:2, zog aus 20 Metern einfach einmal ab. Das schnelle Tor gab den Zwettlern Auftrieb. Ein weiterer Schuss wurde zum Eckball abgeblockt. Und dann setzte sich der eben erst eingewechselte Oliver Kruder in Szene, zog allen auf und davon und glich per Flachschuss aus (55.). Binnen zehn Minuten war das Spiel wieder egalisiert.
Das brachte die Gloggnitzer wieder mehr aufs Tapet, sorgte für eine unterhaltsame Schlussphase. In der 69. Minute hatte Ömer Özbek die neuerliche Gästeführung am Fuß, hatte schon Rauch umkurvt, zögerte aber mit dem Abschluss zu lange, ein Verteidiger konnte den Schuss auf der Linie noch blocken. Dann wieder Zwettl: Szotkowski setzte sich im Strafraum durch, schoss in Bedrängnis, Torhüter Botond Fönyedi rettete aber mit einem tollen Reflex.
Der große Auftritt von Sebastian Penz sorgte schließlich für die Entscheidung. Er holte sich das Leder im Mittelfeld, lief zum Gloggnitzer Tor und hielt aus 20 Metern einfach drauf. Der Bogenschuss senkte sich hinter Fönyedi zur 3:2-Führung der Zwettler in Tor. In der Nachspielzeit hätte Kruder noch erhöhen können.
Stimmen zum Spiel:
Günter Schrenk, Trainer SC Zwettl: „Ein Top-Spiel für die Zwettler Zuschauer. Ein 0:2 gedreht, der späte Siegestreffer, endlich wieder eine gute Leistung belohnt. In der ersten Hälfte hat man gesehen, was für eine Qualität Gloggnitz im Team hat, da waren wir aber auch zu wenig aktiv, fast lethargisch. Meine Mannschaft hat nach der Pause unglaubliche Moral bewiesen. Der frühe Anschlusstreffer war sehr wichtig.“
Levent Sengül, Trainer SV Gloggnitz: „Eine extrem schmerzhafte Niederlage wir waren über weite Strecken spielbestimmend. Leider haben wir die ersten paar Minuten nach der Pause verschlafen. Und dann wollten wir unbedingt das Siegestor machen und wurden ausgekontert.“
Highlights
Statistik:
SC Sparkasse Zwettl - SV Gloggnitz 3:2 (0:2).
Torfolge: 0:1 (5.) Pross, 0:2 (32.) Jan Gruber, 1:2 (48.) Szotkowski, 2:2 (55.) Kruder, 3:2 (88.) Penz.
Gelbe Karten: Schmidt (16. Unsportlichkeit); Szar (26. Unsportlichkeit).
Zwettl: Rauch; Michael Herrsch (70. Plazibat), Budic, Größl (82. Dornhackl), Tscheppen; Jeschko (HZ. Kruder), Bayer, Schaupp; Penz (90. Haider), Szotkowski, Schmidt.
Gloggnitz: Fönyedi; Kneißl (65. Höller), Trippold (69. Lukas Gruber), Szar, Peinsipp; Ofner, Pirollo; Jan Gruber, Handler, Pichler (65. Özbek); Pross.
Waldviertler Sparkasse Arena, 476 Zuschauer, Schiedsrichter Enver Cindi.