Ardagger hat ersten Matchball in Zwettl

Erstellt am 02. Juni 2023 | 05:30
Lesezeit: 5 Min
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Foto: Friedrich Schiller
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Die Waldviertler brauchen einen Sieg gegen die SG Ardagger, um sich noch einmal ins Titelrennen zurückzukämpfen. Den Mostviertlern reicht ein Remis, um sich Platz eins zurückzuholen.

Alles läuft auf einen brisanten Showdown in der 1. Landesliga zu! Einen neuerliche Führungswechsel gab's unter der Woche. Mit dem 2:0-Heimsieg gegen Retz haben die am Wochenende spielfreien Kottingbrunner wieder Platz eins übernommen. Jetzt könnte eine Vorentscheidung fallen, schließlich duellieren sich am Freitagabend die beiden Verfolger Zwettl und Ardagger. Wer beim „Spiel der Spiele“ dabei sein möchte, kann das auch virtuell tun - auf meinfussball gibt's das Match im Livestream zu sehen. Von den übrigen Matches zeigen wir gewohnt die wichtigsten Szenen in den Highlightvideos.

Zwettl und der Super-GAU

Im Waldviertel ist vor dem Schlagerspiel Ernüchterung eingetreten. Zwettl ist nach der Derbypleite gegen Waidhofen nur mehr Außenseiter im Aufstiegsrennen. Die noch laufende Spielzeit hat der SCZ mehr oder weniger abgehakt. „Der Meistertitel ist für uns kein Thema mehr“, sagt Trainer Günter Schrenk klar. Für ihn und die Braustädter geht es jetzt am kommenden Freitag vielmehr darum, „den Super-GAU zu verhindern“. Also dass die SG Ardagger/Viehdorf auf der Sportanlage Edelhof uneinholbar davon zieht. Die jüngsten beiden Begegnung der Teams gingen jeweils an die Mostviertler.

Kampf um die Mini-Chance

Gelingt den Zwettlern jedoch der Sieg, würde die Schrenk-Elf auch noch die Mini-Chance auf den Meistertitel erhalten, hätte dann in der Schlussrunde zwei Zähler Rückstand auf Ardagger und Kottingbrunn. Der Trainer verfällt dazu aber in gar keine Gedankenspiele mehr, will die Saison gut zu Ende bringen: „Anfang der Saison waren die Top 5 das Ziel, die haben wir erreicht. Natürlich wollten wir dann nach dieser Herbstsaison mehr. Dafür hat es leider nicht gereicht, aber es war dennoch eine Top-Saison von uns. Die wollen wir jetzt noch gut zu Ende bringen.“

Riesenhuber: „Werden in Zwettl nicht verlieren“

Ardagger braucht in der Endabrechnung einen Zähler mehr als Kottingbrunn, das im direkten Vergleich (der den Ausschlag gibt bei Punktegleichheit) die Nase vorne hat. „Wir müssen jetzt auf uns schauen. Wenn wir unsere Leistung bringen - und die Leistung am Samstag war sehr gut -, dann haben wir es selbst in der Hand“, blickt Sektionsleiter Wolfgang Riesenhuber voraus. Am Freitag in Zwettl könnte Ardagger mit einem Sieg die Waldviertler aus dem Aufstiegskampf kicken. Und Riesenhuber weiß, dass sein Team voll fokussiert sein wird: „Wir werden da oben nicht verlieren!“ Der Druck in Hinblick auf den möglichen Aufstieg soll aber nicht zu groß sein. „Wenn er uns nicht gelingt, gelingt er uns nicht“, sagt Riesenhuber. Aber: „Es wäre für alle Beteiligten eine riesengroße Genugtuung.“

Die Hoffnung auf ein Derby-Wunder

Am ungewohnten Freitagstermin (Anpfiff übrigens schon um 18 Uhr) empfängt Abstiegskandidat ASV Spratzern die Jungwölfe des SKN. Dem Vorletzten hilft nur ein Sieg weiter - und Schützenhilfe der Mitbewerber. Sprich: Spratzern braucht ein kleines Fußballwunder. „Man kennt die Spieler. Sie sind durch, wollen aber die Saison halbwegs rund abschließen“, blickt Trainer Goran Zvijerac auf das Duell gegen seinen Ex-Klub Juniors. Trainer Philipp Steiner will dem einen oder anderen Spieler die Möglichkeit geben, sich zu zeigen: „Kein schwacher Gegner. Wir bereiten uns vor, wie wir uns immer vorbereiten. Ich will das Spiel gewinnen.“ Schutti (SKN) und Temper (ASV) kehren nach Sperre zurück. Auf ein Comeback von Sauer bzw. Heinzl wird gehofft.

Nur mehr theoretische Chancen

Schlusslicht Mannersdorf misst sich - ebenfalls freitags - mit Gloggnitz. Der Zug zum Klassenerhalt scheint abgefahren. „Wir sind zu 90 Prozent abgestiegen“, sieht Mannersdorfs Obmann Johannes Horvath den Tatsachen realistisch ins Auge. „Es gibt nicht viele Szenarien, die uns noch retten können.“ Bei den Gästen fällt Loris Pirollo mit einer schweren Knieverletzung aus. Titelchancen haben die Gloggnitzer seit der Vorwoche keine mehr.

Direktes Duell um Rang sechs

Die Tabellennachbarn Ortmann und Schrems machen sich im direkten Duell Platz sechs untereinander aus. Im Herbst gab's einen 2:1-Sieg der Granitstädter.

Während die Waidhofener im Derby gegen Zwettl die Oberhand behielten, hängt Rohrbach weiter im Frühjahrstief fest. Am Mittwoch gab's ein 0:2 gegen Kilb. Waidhofen zählt zu Rohrbachs Lieblingsgegnern in der 1. Landesliga. Von den letzten sechs Duellen konnte die SG vier für sich entscheiden, zwei Mal trennte man sich mit einem Remis. „Das ist unser letztes Heimspiel und natürlich wollen wir uns mit einem tollen Spiel und drei Punkten von unseren Fans verabschieden“, sagt Sportchef Hannes Loidolt. Die Waidhofener Mittelfeld-Zentralachse mit den Pilik-Brüdern fällt gesperrt aus, dazu ist Fabian Newald studiumsbedingt kein Thema.

Kilb will letzte Zweifel beseitigen

Langenrohr misst sich - ebenfalls am Freitag - mit Haitzendorf. Die Baumühlner-Boys sind die zweitbeste Landesliga-Truppe im Frühjahr. Am Samstag müssen die Retzer gegen den SCU Kilb ran. Für die Gäste geht's noch um den Klassenerhalt. Und da haben die Mostviertler mittlerweile alle Trümpfe in der Hand. Trainer Milan Vukovic: „Wir sind gefestigt in einigen Abläufen und wollen den Schwung mitnehmen.“

Die nächste Runde

Freitag, 18 Uhr: ASV Spratzern - SKN St. Pölten Juniors; 19.30 Uhr: Zwettl - Ardagger, Mannersdorf - Gloggnitz, Ortmann - Schrems, Rohrbach - Waidhofen, Langenrohr - Haitzendorf.- Samstag, 17.30 Uhr: Retz - Kilb.