Verlieren verboten für Ardagger & Co

Der Titel-Countdown läuft. Und mit der SG Ardagger/Viehdorf, Kottingbrunn, Zwettl und – als Außenseiter – Aufsteiger Gloggnitz mischen noch vier Teams ums Regionalliga-Ticket mit. Den Heimauftritt der Mostviertler am Samstag (17 Uhr) gegen Retz zeigen wir im Livestream auf meinfussball. Pro Runde können die User eine Partie in voller Länge verfolgen, von den übrigen Matches gibt’s die wichtigsten Szenen in unseren Highlightvideos.
Saisonfinale als Knochenmühle für Ardagger & Co
Ardagger ist gegen die Retzer quasi zum Siegen verdammt. Doch das Saisonfinish gepaart mit der Englischen Woche zieht nicht spurlos vorüber am Titelkandidaten. „Alles schon ein bisschen am Limit. Es geht schön langsam an die Substanz“, sagt Sektionsleiter Wolfgang Riesenhuber. „Drei Runden sind noch ausständig. Ardagger hat nun ebenso wie Tabellenführer Kottingbrunn 51 Punkte am Konto, wird aufgrund der Bilanz im direkten Duell (2:1-Sieg im Herbst, nun aber die 0:3-Niederlage) hinter Kottingbrunn gereiht. „
Natürlich müssen wir immer noch am Ball bleiben“, fordert Riesenhuber. Auf das Retz-Duell folgt das nächste Topspiel in Zwettl, ehe noch Rohrbach/St. Veit zu Gast ist. Der Sektionsleiter weiß: „Es steht alles spitz auf Knopf. Man kann keinen Zentimeter nachgeben, sonst ist man aus dem Rennen!“ Fraglich für Samstag sind Franz Kaltenbrunner (muskuläre Probleme) und Lukas Kiehberger (Knöchelverletzung). Im Herbst gab's einen 1:0-Erfolg für den SCU.
Für den Retzer Rapp ist die Saison schon vorbei
Für die Retzer stellt sich in den letzten Runden nur mehr die „Frage der Ehre“. Mehr als Platz sechs ist nicht mehr machbar. Tormann Timo Bergmann, der sich beim Abschlusstraining den Finger brach und ungefähr sechs Wochen ausfallen wird, muss passen. Damit ist Maximilian Stern bis zum Saisonende einmal fix die Nummer zwei hinter Bacher. Und zum anderen wird auch „Urgestein“ Christoph Rapp, seit 2014 im Verein, vor seinem Wechsel nach Stockerau nicht mehr für die Grün-Weißen auflaufen. Er hat jetzt seine Diagnose in Sachen Knöchel erhalten: Riss des Delta- und Syndemosebandes bedeutet auch für den Außenverteidiger das vorzeitige Saisonende.
Ein vorentscheidendes Spiel im Abstiegskampf steht bereits am Freitag auf dem Programm. Der Tabellen-13.-Kilb kann gegen Neo-Schlusslicht Mannersdorf einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt machen. Big Points holten die Vukovic-Schützlinge ja schon vergangene Woche in Spratzern.
Restprogramm spricht für Kilb
Im Kampf um den Ligaverbleib hat Kilb noch einen Trumpf: nämlich ein absolviertes Spiel weniger als Spratzern und Mannersdorf. Denn die Partie in Rohrbach am Mittwoch vergangener Woche musste wegen des Regens abgesagt werden. Nachgeholt wird sie am Mittwoch nächster Woche, am 31. Mai. Danach warten noch zwei starke Gegner: zuerst auswärts Retz und zum Saisonabschluss daheim dann Zwettl.
Mannersdorf spielt danach noch gegen Gloggnitz und die SKN St. Pölten Juniors. Spratzern tritt nun in Gloggnitz an, empfängt dann die SKN Juniors und hat zum Abschluss noch Langenrohr. „Wir gehen davon aus, dass Spratzern in den letzten drei Spielen noch Punkte holt. Das bringt uns in die Verantwortung, dass wir punkten“, betont Vukovic. Umso wichtiger sei damit ein Sieg am Freitag gegen Mannersdorf, um dann mit einem kleinen Polster nach Rohrbach zu fahren.
So schaut's im Tabellenkeller aus
Mannersdorf ist die mit Abstand schwächste Frühjahrself, hat in der Rückrunde gerade einmal zwei Tore erzielt. Die Spratzerner haben sich in der zweiten Saisonhälfte deutlich gesteigert, dennoch bleibt die Lage prekär. Trainer Goran Zvijerac vor dem Gastspiel beim Tabellenvierten Gloggnitz: „Das wird eine schwierige Partie. Wir stehen mit dem Rücken zur Wand.“ Es gilt die Mannschaft aufzurichten, wie es im Frühjahr schon einmal gelang. Zum Personal: Der ASV hofft auf die Rückkehr von Heinzl nach Verletzungspause. Temper wird gesperrt fehlen. Eron Terziu erlitt eine Bauchmuskelzerrung, biss zuletzt aber auf die Zähne. Markovic schied gegen Kilb mit einer Hüftprellung aus. Dazu kommen die Langzeitverletzten Kopatz und Kovacevic.
Gloggnitzer nur mehr Außenseiter
Spratzerns Gegner Gloggnitz hat nur mehr eine Mini-Chance auf den Titel. „Es gibt überhaupt keinen Grund, traurig zu sein. Vor der Saison hatten wir uns das Saisonziel gesteckt, unter die ersten Fünf zu kommen — damals schien es fast unerreichbar hoch. Das Ziel ist noch immer aufrecht“, sagt Trainer Thomas Leonhardsberger. Der vierte Rang ist noch in Gefahr. Nach Verlustpunkten rangiert Langenrohr nur zwei Zähler hinter Gloggnitz.
Kottingbrunn hat den nächsten Streich im Sinn
Die Frühjahrself der Stunde heißt Kottingbrunn. Am Freitag gastiert der ASK im hohen Norden. Vor allem das 3:0 im direkten Duell mit Ardagger gibt Rückenwind für die Fahrt nach Schrems. Danach kommt Retz, bevor im Saisonfinale Waidhofen/Thaya wartet. „Heute Abend genießen wir noch die Momentaufnahme“, sagt Trainer Zeljko Ristic, „ab Sonntag gilt dann schon ein voller Fokus auf die nächsten Gegner. Ich möchte ein Lob für Markus Rühmkorf aussprechen, er macht als spielender Co-Trainer einen Super-Job.“ Im Herbst teilten sich Schrem und Kottingbrunn übrigens die Punkte (1:1).
Zwettl brennt auf ein „doppelt heißes Derby“
Dem Rivalen im Aufstiegsrennen, dem SC Zwettl, steht im Parallelspiel am Freitag das Derby beim SV Waidhofen ins Haus. „Jeder ist heiß auf das Spiel in Waidhofen, will dort unbedingt gewinnen“, versichert Zwettls Trainer Günter Schrenk. Der natürlich um die Qualitäten der Thayastädter weiß: „Die sind irrsinnig heimstark, zeigen bislang oft zwei Gesichter. Das wird ein enges Spiel werden.“ An eine Wiederholung des 4:0 von Schrems denkt er nicht: „Das kannst du nicht. Da hat der Spielverlauf auch perfekt gepasst. Aber freuen würde es mich natürlich.“
Beim SV Waidhofen steht auch noch viel auf dem Spiel. Als Zwölfter schwebt die Eichler-Elf in Abstiegsnöten. „Es ist klar, dass wir noch Punkte brauchen – ich bin aber überzeugt davon, dass wir den Klassenerhalt schaffen“, sagt Trainer Edgar Eichler. Mit einem Auge schielt er auch in die Regionalliga Ost. Dort findet am Wochenende bereits der letzte Spieltag statt. Schafft Scheiblingkirchen im Fernduell mit Siegendorf den Klassenerhalt, wäre fix, dass in der 1. Landesliga nur der Tabellenletzte runter muss.
Erst die Premiere, dann das Finale
Bevor sich Haitzendorf voll und ganz dem Meistercup-Finale gegen Katzelsdorf am Pfingstmontag widmen kann, steht am Freitagabend noch ein kleines Highlight auf dem Programm. Vor der Heimpartie gegen Ortmann um 20 Uhr wird das neue Flutlicht offiziell eingeweiht. Sportlich gesehen hängen die Trauben gegen die unangenehm zu bespielende Truppe aus Pernitz einmal mehr hoch. Auch weil die vielen englischen Wochen inzwischen an die Substanz gehen. Mit Florian Schuh, Christian Schaller und Paul Wallner bekamen bei der 0:1-Niederlage in Kottingbrunn gleich drei Leistungsträger eine dringend benötigte Verschnaufpause. An Motivation sollte es den Kamptaler Vielspielern nicht mangeln. Mit einem Dreier gegen Ortmann wäre der direkte Wiederabstieg wohl endgültig vom Tisch.
Die nächste Runde
Freitag, 19.30 Uhr: SCU Kilb – Mannersdorf, Schrems - Kottingbrunn, Waidhofen/Thaya - SC Zwettl; 20.00 Uhr: Haitzendorf – SG Ortmann/Oed-W.
Samstag, 16.30 Uhr: SG Ardagger/Viehdorf - SC Retz; 17.00 Uhr: SKN Juniors - Langenrohr, Gloggnitz - Spratzern.
Montag, 17.00 Uhr: Langenrohr - Schrems.